Die Aussichten sind deutlich getrübt

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Über die Sommermonate hat sich das Konjunkturbild im Euroraum merklich eingetrübt. Die Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums einschließlich jenes in den USA, die damit zusammenhängenden massiven Kursverluste an den Aktienmärkten, Einbußen beim Unternehmervertrauen sowie die anhaltenden und sich ausweitenden Anspannungen an den Märkten für Staatsanleihen mehrerer Länder des Euroraums trugen dazu bei.

Vor diesem Hintergrund haben die Experten der EZB ihre Wachstumsprognosen für den Euroraum für heuer auf 1,6 % und für 2012 auf 1,3 % nach unten korrigiert. Die Risiken dieser Prognose sind überwiegend abwärts gerichtet. Die Inflation wird im Euroraum kurzfristig weiter deutlich über 2 % liegen, im Lauf des Jahres 2012 aber, vor allem auch bedingt durch erwartete moderatere Ölpreise, wieder unter 2 % fallen.

Auch an Österreich wird der gedämpfte Wirtschaftsausblick nicht spurlos vorübergehen, für das zweite Halbjahr 2011 ist gemäß dem Konjunkturindikator der OeNB mit historisch gesehen deutlich unterdurchschnittlichen Wachstumsraten zu rechnen, und auch für 2012 wird die kommende Herbst-Prognoserunde wohl merkliche Abwärtsrevisionen bringen.

Es ist in diesem unsicheren Umfeld von zentraler Bedeutung, dass die Wirtschafts- und Geldpolitik durch einen stetigen und klaren Kurs Stabilität vermittelt und so die Planungsunsicherheit für Unternehmen und Haushalte reduziert. Österreich muss darauf achten, sein solides internationales Standing durch eine weiterhin solide und verlässliche Wirtschaftspolitik zu sichern und zu festigen. Insbesondere muss die geplante weitere Senkung des Budgetdefizits und die Stabilisierung sowie in weiterer Folge Rückführung der Staatsschuldenquote konsequent fortgesetzt werden.

* Der Autor ist Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank

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