Rund 27 Kilometer misst die unterirdische Umlaufbahn des "Large Hadron Collider", des größten Teilchenbeschleunigers der Welt im Europäischen Kernforschungszentrum (CERN) bei Genf. Wer sich in dieser weiträumigen Zone bewegt, tut gut daran, ein Rad zu benützen - so wie der polnische Wissenschafter Andrzej Siemko, der mit seinen Kollegen an der umfassenden Modernisierung der Anlage über gut zwei Jahre teilgenommen hat. Aufgrund eines Kurzschlusses Ende März hat sich die geplante Inbetriebnahme leicht verzögert; kürzlich ist die "Weltmaschine" wieder in Gang gesetzt worden. Drei Jahre nach der sensationellen Entdeckung des Higgs-Teilchen im CERN herrscht Hochspannung: Wissenschafter und Physik-Begeisterte rund um die Welt verfolgten den Neustart in einem Live-Blog über das Internet. Voraussichtlich im Frühsommer werden dann die Teilchenstrahlen wieder aufeinanderprallen, nun mit einer fast doppelt so hohen Kollisionsenergie von 13 Tera-Elektronenvolt. Bis dahin wird die rundum erneuerte Anlage kalibriert, während die Strahlen stufenweise eine größere Intensität und stärkere Beschleunigung erreichen. "Der Neustart des Teilchenbeschleunigers mit deutlich höherer Energie gibt uns die Chance, in unbekannte Regionen vorzustoßen und neue physikalische Phänomene wie zum Beispiel die Dunkle Materie nachzuweisen", erklärte Joachim Mnich, Ex-CERN-Mitarbeiter und heute Direktor für Teilchenphysik des Deutschen Elektronen-Synchrotons. "Das löst bei allen beteiligten Physikern ein Kribbeln aus." (mt)
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