Siri Alexa Sprachassistent - © Foto: iStock/ Supatman

Geraten Siri, Alexa & Co durch ChatGPT ins Hintertreffen?

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Die Verarbeitung natürlicher Sprache ist einer der komplexesten Forschungsbereiche der Künstlichen Intelligenz. Mit dem Erfolg von ChatGPT sind die einst gehypten Sprachassistenten Siri, Alexa und Co nun ins Hintertreffen geraten.

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Die Verarbeitung natürlicher Sprache ist einer der komplexesten Forschungsbereiche der Künstlichen Intelligenz. Mit dem Erfolg von ChatGPT sind die einst gehypten Sprachassistenten Siri, Alexa und Co nun ins Hintertreffen geraten.

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Im Januar 2011 kritzelte Amazon-Chef Jeff Bezos in einem Konferenzraum mit rotem Filzstift die Skizze eines Netzwerklautsprechers auf ein Whiteboard. Auf der Zeichnung, die Bezos‘ Technik-Berater Greg Hart mit seinem Smartphone abfotografiert hat, sieht man schemenhaft ein Mikrofon und eine Stummschalttaste, dazu in Blau Begriffe wie „Wifi“ und „Kill“. Inspiriert von „Star Trek“, wollte der Science-Fiction-Fan Bezos eine Sprachsteuerung entwickeln, die den Online-Handel mit der „Cloud“ verbindet. Der Amazon-Chef räumte dem Projekt höchste Priorität ein. Doch die Konkurrenz war bereits einen Schritt voraus.

Im Oktober 2011 präsentierte Apple unter dem Motto „Let’s talk iPhone“ ein neues Feature: Siri. Softwarechef Scott Forstal fragte den virtuellen Assistenten nach dem Wetter, der Börse und griechischen Restaurants. Und jedes Mal, wenn Siri nach dem eingängigen Doppelton antwortete, brandete im Publikum Applaus auf. „Ich bin nun schon lange im KI-Bereich tätig“, sagte Forstal. „Aber das hier haut mich noch immer um.“

Siri war das Baby von Apple-Gründer Steve Jobs, auch wenn er den Namen so nicht recht gemocht haben soll. Einen Tag später erlag Jobs einem Krebsleiden. Fast 12 Jahre ist das nun her, und wenn man sich die Präsentation heute auf Youtube anschaut, wirkt das Video seltsam aus der Zeit gefallen. Ein virtueller Assistent, der die Uhrzeit ansagt, wirkt geradezu lächerlich im Vergleich zur Leistung Generativer KI, die autonom Texte schreibt oder Bilder malt. Wo Alexa nur ein paar vorprogrammierte Sprachbefehle versteht, vermag ChatGPT hochkomplexe Fragen zu Philosophie oder Maschinenbau zu beantworten.

Microsoft-Chef Satya Nadella sagte, Sprachassistenten wie Siri und Alexa seien „strohdumm“. Ein vernichtendes Urteil, das man allerdings insofern relativieren muss, als Nadella für sein eigenes Unternehmen spricht. Und das hat gerade zehn Milliarden Dollar in die Entwicklerorganisation Open AI investiert und ChatGPT in seine Suchmaschine Bing integriert. Klar, dass man die Konkurrenz für weniger intelligent hält. Doch auch Microsoft sprang auf den Zug auf und brachte mit „Cortana“ eine eigene Sprachsteuerung an den Start.

Smarte Gegenstände

Die Tech-Konzerne wollten ihre Sprachassistenten zur Schaltzentrale in einer vernetzten Welt machen. Voice galt als die nächste große Sache im Silicon Valley. Amazon-Manager Dave Limp („Mr. Alexa“) träumte von einer Welt, in der man alles per Sprache steuert, einer künstlichen Umgebungsintelligenz, in der Minicomputer hinter Gegenständen verschwinden.

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