Die Volksrepublik Bulgarien negiere nicht nur die Existenz der mazedonischen Volksgruppe in Bulgarien: Die mangelnde Bereitschaft Sofias, die Lage der Mazedonier innerhalb der eigenen Grenzen zu regulieren, wie auch das Negieren der mazedonischen Nation überhaupt (also auch des jugoslawischen Mazedonien), könne man nicht anders als bulgarische Gebietsanforderungen gegenüber Jugoslawien verstehen. Das sind die markantesten Sätze einer großen jugoslawischen Pressekampagne, in der auf die Rede des bulgarischen Parteichefs Theodor Zivkov vom 15. Juni in der bulgarischen Stadt Blagoevgrad aus der Sicht Belgrads geantwortet wird. Der Konflikt hat einen Höhepunkt erreicht.
Was sprechen eigentlich die Kroaten? Kroatisch oder Serbokroatisch? In dieser Frage verstecken sich nicht nur linguistische, sondern vielmehr politische, nationale, ethnische und wirtschaftliche Probleme der heutigen Volksrepublik, vor allem die Beziehungen zwischen Serben und Kroaten, den beiden größten Völkern Jugoslawiens, die das Bestehen dieses Balkanstaates bedingen.In der nationalpolitischen Lage Jugoslawiens ist heute das Serbokroatische die Amts- und Schriftsprache sowohl in Serbien als auch in Kroatien, ferner noch in Bosnien-Herzegowina und in Montenegro (Crna gora).
Angesteckt von der panslawistischen Ideologie verbreiteten slowenische Zeitungen in den Zeiten der Monarchie unverblümt Propagandasprüche über das „allslawistische Mütterchen Rußland“. Die Zeiten haben sich geändert, und geändert hat sich auch die Einstellung der Slowenen zu eben diesem „Mütterchen“. Panslawismus zählt nicht mehr - „Ökonomie“ ist das neue Zauberwort. Denn jetzt gilt es für die politische Führung in Laibach, die prekären wirtschaftspolitischen und sozialen Probleme Sloweniens zu überwinden.
Die Kirche in der jugoslawischen Teürepublik Slowenien verfügt heute über einen Erzbischof, den Metropoliten von Laibach (Ljubljana), und einen Suffraganbischof in Marburg (Maribor); dazu kommen der Apostolische Administrator des Küstenlands und ein Weihbischof in Ko-per/Capodistria. Die Diözesen Laibach und Marburg verfügen noch zusätzlich über je einen Weihbischof.Die slowenischen Bischöfe gehören der jugoslawischen Bischofskonferenz an, zusammen mit den rund zwanzig kroatischen Bischöfen. Doch Slowenen und Kroaten, die mit den nichtkatholischen Völkern Jugoslawiens in einem
Nach dem Sturz des berüchtigten jugoslawischen Innenministers Aleksander Rankoviö im Jahre 1966, der unter dem Vorwand der staatlichen Einheit Jugoslawiens durch zentralistische Politik und Polizeidruck die sprachliche und soziale Basis für eine jugoslawische, in Wirklichkeit großserbische Nation zu bilden versuchte, verschafften sich die Teilrepubliken nach und nach größere Zuständigkeiten sowohl im wirtschaftlichen als auch im außenpolitischen Bereich.Unter den einzelnen Teilrepubliken kam es nun zu den ersten unmittelbaren Kontakten, die vorher, bei zentralistischer Bundeskontrolle,
Wurden in den vergangenen zwanzig Jahren die Sprengungen von Partisanendenkmälern in Kärnten wegen der „gutnachbarlichen“ Beziehungen in der Laibacher Presse kaum erwähnt, so erzeugen jetzt die Kärntner Demonstrationen nicht nur in Laibach Widerhall, sondern auch in Agram und Belgrad, im bosnischen Sarąjewo und im mazedonischen Skopje. Die Reden bei den zahlreichen Kundgebungen, besonders in Slowenien, klingen nie aus, ohne daß die Lage der Kärntner Slowenen erwähnt würde. Aus den Kommentaren ist der unausgesprochene Gedanke an eine „deutsche Gefahr“ herauszulesen, ein
Draga ist ein Weiler nahe von Triest. In diesem idyllischen Ort fanden zehn Jahre lang überaus fruphtbare slowenische Kulturbegegnungen statt, geleitet und organisiert von Professor Jože Peterlin, einem Exilslowenen, der in der Nachkriegszeit begonnen hatte, unter den katholischen Slowenen Triests eine lebhafte kulturelle Tätigkeit zu entfalten.Bei den Kulturtagen von Draga trafen einander slowenische Literaten, Wissenschaftler und prominente Persönlichkeiten aller Weltanschauungen, um gemeinsame nationale Probleme zu diskutieren. „Draga” erhielt daher binnen weniger Jahre eine breite
Im Gegensatz zu Görz und Triest, gibt es in Friaul für die slowenische Minderheit nur italienische Schulen. So auch im Kanaltal, wo lediglich einige Pfarrer für die slowenischen Kinder Sprachkurse organisiert haben.Das Kanaltal mit seiner deutschen, italienischen und slowenischen Bevölkerung gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zum politischen Bezirk Tarvis (Trbil, Tarvisio). Danach fiel es an Italien und wurde ein Teil Friauls. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges optierten die deutschsprachigen und ein großer Teil der slowenischen Einwohner im Sinne des „Aussiedlungsvertrages”, der sich
Ošimo ist ein idyllischer Ort nahe von Ancona. Im Jahre 1975 wurde dort der jugoslawisch-italienische Vertrag über die engültige Grenzziehung zwischen diesen beiden Staaten unterzeichnet. Italien anerkannte damals die jugoslawische Souveränität über die Zone B (das Gebiet um Koper/Ca- podistria). Diese ZoneB des bis 1954 Freien Territoriums Triest hatte vor Ošimo lediglich als italienisches Gebiet unter jugoslawischer Verwaltung gegolten.Die formale Abtretung der Zone B löste, wie erwartet, gewaltige Proteste der italienischen Flüchtlinge aus Istrien und Dalmatien aus, die im Vertrag
Vor’ dem Bezirksgericht von Tol- mezzo im friaulischen Karnien wurde in der zweiten Hälfte des Monats März ein langwieriger Streit zwischen der Schullehrerin und dem Pfarrer von Uggowitz (Ukve, Ugovizza) im Kanaltal endlich geschlichtet. Die Lehrerin gab dabei die Erklärung ab, sie habe persönlich nichts gegen den vom Pfarrer eingeführten Slowenischunterricht und der Pfarrer war bereit, die Hälfte der Prozeßkosten zu übernehmen. In seiner Auseinandersetzung mit der Lehrerin hatte er sich in seinem Pfarrblatt „Ukve“ einiger ironischer Bemerkungen über grammatikalische Fehler in
Der Triester Provinzrat beschloß vor kurzem, wie im neuen italienischen Schulgesetz vorgesehen, die Gründung neuer Schulbezirke in der Provinz, um auf diese Weise eine größere didaktische und kuturelle Autonomie als bisher zu garantieren.Die Resolution ist an die Landesregierung gerichtet, die für die Gründung der Schulbezirke in Friaul- Küstenlapd zuständig ist, und schlägt drei Schulbezirke auf territorialer Basis, sowie einen slowenischen Schulbezirk auf funktionaler Basis vor, der alle slowenischen Schulen in der Provinz Triest und, falls kein besonderer slowenischer Schulbezirk
Der Ordinarius von Triest und Capodistria, das heute in Jugoslawien liegt und den Namen Köper trägt, Bischof Antonius Santin, trat wegen seines hohen Alters von seinem Amt zurück. Papst Paul VI. hat, wie der „Osservatore Romano“ berichtete, seinen Rücktritt angenommen und den Erzbischof von Görz, Pietro Cocolin, zum Administrator von Triest ernannt.Der zurückgetretene Bischof ist ein gebürtiger Istrianer. Er wurde 1895 in Rovigno (Rovinj) geboren, war von 1933 bis 1938 Bischof von Fiume (Ri-jeka) und wurde dann zum Bischof von Triest und Capodistria (Köper) ernannt, welche beiden
Görz (Gorizia, Gorica, Gurizze), ehemalige Hauptstadt des Kronlandes Görz-Gradisca, befindet sich dort, wo drei Volksgruppen zusammentreffen: die italienische, die slowenische und die friaulische. Die Stadt war schon in der Monarchie ein bedeutendes Zentrum musikalischen L bens, vor allem, was Chor-und Kirchenmusik anlangt.Nach dem Ersten Weltkrieg war das musikalische Wirken in Görz und in jener Region ernst gefährdet, besonders die slowenischen Chorvereine, deren Tätigkeit in der Zeit des Faschismus vollkommen unterbunden wurde. Lediglich in den Kirchen konnten sie auch den Zweiten
Auf der Sicherheitskonferenz in Genf deponierte die jugoslawische Delegation einen offiziellen Vorschlag auim Schutz der nationalen Minderheiten. Djuro Nicic\ Leiter der jugoslawischen Delegation, erklärte bei diesem Anlaß, daß unter dem Begriff „nationale Minderheit“ jene Teile eines Volkes zu verstehen seien, die sich in einem Staate von der Mehrheit der Bevölkerung unterscheiden und mit der Bevölkerung eines Nachbarstaates identisch seien. Er betonte ferner, daß die Frage der nationalen Minderheiten unter den Schutz der Menschenrechte im Sinne der UNO-Deklarationen falle.Viele
Im Parlament der jugoslawischen Teilrepublik Slowenien kam es 1965 zu einer Abstimmung „gegen“ oder „für“ die Errichtung eines Kraftwerkspeichers im Talkessel von Bovec (Flitsch, Plezzo, 483 m) am oberen Isonzo (Soca), inmitten der Julischen Alpen.Gegen den Bau des Speichers fährten die zahlreichen nationalen Verbände Sloweniens wie auch mehrere bekannte Persönlichkeiten eine scharfe Kampagne. Die Lage dieses verhältnismäßig großen Raumes inmitten der Julischen Alpen bezeichneten sie als eine des Naturschutzes würdige Rarität. Eine künstliche Überschwemmung des Talkessels
Mitte November tagte in Triest der Vorbereitungsausschuß für die Internationale Konferenz über die Fragen der nationalen Minderheiten, die vom 27. bis zum 31. Mai nächsten Jahres in Triest stattfinden wird. An diesen Vorbereitungsarbeiten nahmen etwa 40 angesehene europäische Wissenschaftler für soziale, juridische und historische Fragen teil. Die Konferenz selbst wird von der Provinz Triest veranstaltet und im Vorbereitungsausschuß unter der Leitung des Provinzratsvorsitzenden Dr. Michele Zanetti befinden sich auch die Vertreter der slowenischen Volksgruppe, unter ihnen der slowenische Abgeordnete im Regionalparlament von Friaul-Julisch-Venetien, Drago Stoka. Da die im Jahre 1971 von der Provinz Triest angekündigte Konferenz nur die Fragen der slowenischen Minderheit in Friaul-Julisch-Venetien erörtern sollte und später die Thematik auf verschiedene Volksgruppen, die als Minderheiten bezeichnet werden können, erweitert wurde, äußerte Drago Stoka die Hoffnung, daß die Konferenz der slowenischen Minderheit in Italien besondere Aufmerksamkeit widmen werde, was übrigens auch die Bedingung für die Mitarbeit der slowenischen Liste „Slovenska skupnost“ im die Region regierenden Centro-Sinistra war.