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Rilkes Agypten-Reise

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Auch so entsteht möglicherweise ein Kultbuch, und zwar für Verehrer von Rainer Maria Rilke, die es gewiß noch gibt: Man nehme Archivalien, die sich auf Clara Rilke-Westhoffs Ägyptenreise beziehen, Aufzeichnungen Rilkes von seiner Ägyptenreise, Briefliches, das sich auf Ägypten bezieht, auch Gedichte -und einen Schatz von Photographien aus dem Nachlaß des Göttinger Ägyp tologen Hermann Kees, der ein hervorragender Fotograf war. Seine Aufnahmen entstanden ungefähr in der selben Zeit, in der Büke Ägypten bereiste und nehmen den größten Teil des Buches ein. '

Das Ergebnis ist entweder ein Buch für Büke-Verehrer mit einer Zugabe reizvoller historischer Fotografien -oder ein Buch für Freunde historischer Aufnahmen, die nebstbei mit Interesse zur Kenntnis nehmen und vormerken werden, welche Tempel man, Rilkes Rat befolgend, auf der Rückreise besichtigen kann, da „nichts die Bewunderung derselben

schwächen kann, selbst wenn man Karnak gesehen hat."

Immerhin, wer mehr über Rilke wissen möchte, erfährt einiges über sein Verhältnis nicht nur zu Ägypten, sondern zur Antike und zu Altertümern. Erstaunlich, daß er nie den Weg nach Griechenland fand. Tatsächlich nimmt, wie Katharina Kippenberg 1942 schreibt, „wunder, daß Rilke nur einmal, als %r etwa dreißig Jahre alt war, den Plan einer Reise nach Griechenland gefaßt hat und ihn dann vollständig wieder fallen ließ. Vielleicht lebte es in bestimmten Bildern so stark in ihm, daß er irgendwelche Berichtigungen durch die Wirklichkeit scheute. Seine Beise nach Ägypten dagegen hätte er gern wiederholt, wie er verschiedentlich äußerte."

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