Werbung
Werbung
Werbung

Die mächtigen Bilder lassen die Welt schaudern: ein Drittel des Libanon in Schutt und Asche, unzählige Opfer unter der Zivilbevölkerung, darunter hunderte Kinder. Den Krieg der Bilder hat Israel schon längst verloren.

Fast drei Viertel der Deutschen meinen, Israel hätte auf die Raketen von Hamas und Hisbollah nicht reagieren, sondern sie ertragen sollen.

Natürlich ist es katastrophal, was der jüngste Nahostkrieg der entsetzten Welt zumutet. Aber man darf Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Israel hat sich aus dem Gazastreifen zurückgezogen, prompt flogen von dort Raketen auf Zivilisten in Israel. Israel hat sich aus dem Südlibanon zurückgezogen, als Dank flogen von dort wahllos Raketen auf Nordisrael, auf Zivilisten - ebenso wie auf Araber. Und die Hisbollah, die sich laut UNO-Beschluss gar nicht im Südlibanon aufhalten dürfte, genährt von dem Holocaust-leugnenden Kriegshetzer in Teheran, versteckt ihre Abschussrampen feige unter Zivilisten, die, ebenso wie die Israelis, nichts als Ruhe haben und leben will.

Hätten Deutsche es ertragen, wären aus Holland, Frankreich, Polen Raketen auf ihr Gebiet geflogen? Offenbar hat sich das Judenbild vieler Deutscher seit 60 Jahren nicht sehr geändert: Damals erwartete man, die Juden sollten den Mund halten, in die Gaskammern marschieren und sich umbringen lassen. Auch heute ist man offenbar der Meinung, Israel solle den Mund halten und sich angreifen lassen...

Doch Israel ("Gott kämpft") kann sich keine Niederlage leisten. Die Araber könnten tausende Schlachten verlieren, wenn sie nur die letzte gewännen, hat Libyens Gaddafi einmal formuliert. Wenn Israel hingegen auch nur einige einzige Schlacht verliert, wird jener Kriegsruf wahr, der durch die islamische Welt dröhnt: Werft die Juden ins Meer...

Der Autor ist freier Wirtschaftspublizist.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung