Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Londoner Finale
The London Philharmonie unter Franz Welser-Möst beendete das dreiwöchige Linzer Brucknerfest. Der 34jährige Top-Favorit des Brucknerhauses dirigierte die „Sechste“ Bruckners und im Schlußkonzert Mozarts „Haffner-Sinfonie“ sowie die „Schicksalssymphonie“ von Beethoven. Aus dem Toumeegepäck der Londoner avancierte dazu „Sudden Time“ von George Benjamin als österreichische Erstaufführung zum Festbeitrag, den der Komponist selbst am Pult leistete.
Bei dem an Bruckner-Erlebnissen eher mageren Bruckner-Fest befand sich das Bruckner-Orchester unter seinem Chef Martin Sieghart mit Bruckners „Romantischer“ in eher unglücklichen Fesseln und Welser- Möst mit seinem Orchester enttäuschte umso mehr, als The London Philharmonie im Vorspann ihres ersten Abends mit Olivier Mes- siaens L’Ascension (Christi Himmelfahrt) sich klanglich großartig deklariert hatten.
Bei Bruckners „Sechster“ störten jedoch schneidende Bläser-Tutti oder scharfe Streicherpassagen das Gesamtbild einer durch wild-kecke Schwarz-Weiß-Zeichnungen und plakative Farben ziemlich kühn erscheinenden Wiedergabe. Immerhin, Bruckners Symphonie konnte die dynamisch und rhythmisch neue Ausdeutung vertragen, was die Publikumsovationen auch ausdrückten.
Vergessen muß man das Konzert des farbigen Baßbaritons Simon Estes, der sich mit deutschen Liedern von Schubert, Brahms, Wolf und Mahler abquälte.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!