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Entgegnung

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Die völlig veralteten Bestimmungen des Presserechtes zwingen uns in keiner Weise, auf uns zustehende Entgegnungen des Bundeskanzlers untätig zu warten. Aus Gründen der Aktualität macht daher die FURCHE von ihrem selbstverständlichen Recht Gebrauch, Entgegnungen vorausblickend selbst zu verfassen.

Wer den Linzer Wahlkongreß der Sozialisten aufmerksam verfolgt hat, könnte den Eindruck haben, daß Altkanzler im Dienst Bruno Kreisky jetzt aufs Ganze geht: Unter dem Motto „Alles oder nichts“.

Dieser Eindruck stimmt nicht: Auch wenn Kreisky und seine Partei wieder die absolute Mehrheit bekommen, fällt für Nicht-Sozialisten in Österreich eine Scheibe ab. Der ÖVPler Koren bleibt in der Nationalbank, der blaue Kandutsch im Rechnungshof und auch Skirennläufer kann man weiterhin als Angehöriger der Blutgruppe Null werden. Da kann doch wirklich niemand be-

haupten, „Alles oder nichts“ sei Kreiskys Devise!

Wer den Verlauf des Wahlkampfes verfolgt hat, könnte weiters den Eindruck haben, Josef Taus sei eine hervorragende Alternative zu Kreisky.

Auch das stimmt leider nicht: Josef Taus stammt laut Parteitagsreden von den katholischen Bürgerkriegs-Chaoten der Ersten Republik ab. Die Klamotten eines Engelbert Dollfuß hängen griffbereit bei Taus im Schrank. Bei der Auflösung des Parlaments wird ihm Alexander Götz behilflich sein, denn ein Taus kommt selten alleine.

Schließlich könnte man in Linz den Eindruck mitbekommen haben, jene Hälfte der Österreicher, die Kreisky am 6. Mai nicht wählen werden, seien durchwegs Reaktionäre.

Auch dieser Eindruck ist völlig falsch: Am 6. Mai werden die Hälfte der Wähler keine Reaktionäre gewesen sein.

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