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„Ernüchternder Zustand" der Evangelischen

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Obwohl die evangelischen Kirchen A.B. und H.B. in Österreich all das bieten, was die Katholiken im „Kirchenvolks-Begehren" gefordert hatten, sind sie langfristig in ihrem Bestand gefährdet. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kam eine Studie, die die evangelische Akademie gemeinsam mit dem Fessel-Institut durchführte. So verloren die evangelischen Kirchen seit 1970 jedes Jahr rund 3.400 Mitglieder.

Ihr derzeitiger Stand liegt bei 355.000. Dramatisch ist die Situation in Wien, wo sich 22 Prozent von ihrer Kirche verabschiedeten. Der Wiener Oberkirchenrat, Johannes Dantine, hält daher die Frage nach der Konfession der Kinder aus gemischt-konfessionellen Ehen für die Uberlebensfrage. Religion hat im Selbstveständnis der Evangelischen nach wie vor einen hohen Stellenwert. So halten sich 78 % für religiös, aber nur 50 % nehmen aktiv an kirchlichen Aktivitäten teil. Die Evangelischen fordern von ihrer Kirche mehr Engagement im Bereich des Umweltschutzes und bei sozialdiakonischen Aufgaben. Junge Menschen wünschen sich ein stärkeres Auftreten gegen Fremdenhaß. Dantine will dieses kritische Potential nutzen. „Wir müssen das Risiko der Polarisierung auf uns nehmen. Sicher waren wir zu brav und haben furchtbare Angst gehabt, daß wir ir-gendjemanden verprellen können." Die Studie gibt auch Auskunft darüber, welche Partei den Evangelischen am nächsten steht (siehe Tabelle).

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