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Familie: Geld und Rat

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Das Kapitel Familienpolitik leiten die Regierungparteien mit dem Bekenntnis „zur Familie als soziale Gemeinschaft, die eine der wichtigsten Grundlagen des Staates ist", ein. Konkret strebt die Regierung in dieser Legislaturperiode folgende Vorhaben an:

• Im Bereich der Steuerreform wird postuliert: „Eine besondere Zielgruppe der Steuerpolitik wird die Familie darstellen. Hier sind zur steuerlichen Entlastung von Alleinverdienern/Alleinerhaltern Absetzbeträge zu erhöhen."

• Der steuerliche Alleinverdiener/ Alleinerhalter-Absetzbetrag wird um 1.000 Schilling erhöht, ebenso die Einkommensgrenze bei der Zuerkennung des monatlichen Familienzuschlages von 200 Schilling pro Kind.

• Karenzurlaub und Karenzurlaubsgeld: Das Karenzurlaubsgeld soll an die allgemeine Einkommensund Lohnentwicklung angepaßt werden. „Für Mütter/Väter, die weder Karenzurlaubsgeld noch Teilzeitbeihilfe haben, soll für das erste Lebensjahr des Kindes eine Ersatzleistung (Anm.: aus dem Familienlastenausgleichsfonds) in Form eines Zuschlages zur Geburtenbeihilfe in der Höhe von 12.000 Schilling geschaffen werden." ,

Der Anspruch auf Karenzurlaub beziehungsweise auf Karenzurlaubsgeld im Verhinderungsfall der Eltern soll im Sinne der geltenden Regelungen des Eltern-Karenzurlaubsgesetzes (etwa schwere Erkrankung, Aufenthalt in einer Heil- oder Pflegeanstalt) auf berufstätige Großeltern und berufstätige nahe Verwandte ausgedehnt werden.

• Pflegefreistellung: Berufstätige Eltern sollen künftig auch dann Pflegefreistellung beanspruchen können, wenn ihr Kind ins Spital kommt. Die Möglichkeit der Begleitung einer Bezugsperson bei einem stationären Krankenhausaufenthalt des Kindes ist zu schaffen. Eine Pflegefreistellung ist auch bei Krankenhausaufenthalt des kinderbetreuenden Familienmitgliedes vorzusehen.

• Umfassende Sexualaufklärung: „Die Aufklärung junger Menschen über Verhütungsmittel und -me-thoden ist noch immer nicht ausreichend, daher ist es eine wichtige familienpolitische Maßnahme, eine umfassende Kampagne zur Sexualaufklärung und zur Erleichterung der Adoption österreichweit zu starten.

Um das Entstehen unerwünschter Schwangerschaften zu verhindern und in der Folge Schwangerschaftsabbrüche - die weder gesellschaftlich wünschens- noch medizinisch empfehlenswert sind -zu vermeiden und die Verbreitung von Aids einzudämmen, ist der Zugang zur kostenlosen Abgabe von Verhütungmitteln nach ärztlicher Beratung zu eröffnen."

• Die Familienberatungsstellen sollen ausgebaut werden, um verstärkt wieder jenen Aufgaben nachkommen zu können, für die sie ursprünglich eingerichtet wurden: für Angelegenheiten der Familienplanung, für wirtschaftliche und soziale Belange werdender Mütter, für Familienangelegenheiten, insbesondere solche rechtlicher und sozialer Natur, sowie für sexuelle Belange und sonstige Partnerschaftsbeziehungen.

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