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Für die 3. Welt

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Nur ein Prozent des technischen Wissens der Industriestaaten ist derzeit in den Ländern der Dritten und Vierten Welt erarbeitet.

Um in dieser Situation Abhilfe zu schaffen, wurde kürzlich das „Internationale Institut zur Entwicklung natürlicher Hilfsquellen" in Österreich gegründet, das sich die optimale Verwertung vorhandener Energiequellen in den Entwicklungsländern zum Ziel gesetzt hat.

Das Institut sieht seine Aufgaben vor allem in der Vermittlung von wissenschaftlicher und technischer Entwicklungshilfe im Bereich der Alternativenergieträger und Mineralrohstoffquellen. Am Programm stehen die Beratung beim Technologie-Transfer, bei der Erstellung von Rohstoff-quelleninventarien, sowie die Expertenschulung.

Das Institut will damit nicht nur eine Funktion im Nord-Süd-Dialog erfüllen, sondern auch einen innerwirt-schaftlichen Kreislauf der Entwicklungsländer in Gang setzen.

Österreich wird sich führend bei der Ausbildung von Experten beteiligen, wobei der Montanuniversität Leoben und dem dortigen „Institut für Roh-stofforschung" bei der österreichischen Akademie der Wissenschaften eine besondere Rolle zugedacht ist.

Fachkräfte für die Erkundung, Erschließung und das Management von Rohstoffquellen sollen bevorzugt in den Entwicklungsländern selbst ausgebildet werden, um, wie Staatssekretär Adolf Nußbaumer als Vertreter Österreichs im Vorstand des Instituts ausführte, dort eine Infrastruktur aufzubauen.

Zur Finanzierung des Institutes ist ein kleines Basisbudget aus den Mitgliedsstaaten vorgesehen, der Großteil der Mittel soll jedoch von der Weltbank, dem UNO-Entwicklungshilfe-programm und den OPEC-Fonds zur Verfügung gestellt werden. Österreich wird in der Aufbauphase eine Million Schilling jähriich beisteuern.

Erste Projekte des Institutes werden sich der Landwirtschaft auf dem Gebiet der Phosphatverwertung zur Düngemittelproduktion widmen.

Hat man bei der Gründung des „Internationalen Instituts" für na-türiiche Hilfsquellen in erster Linie an Hilfestellung für die Entwicklungsländer gedacht, so wird es langfristig auch der Sicherung der eigenen Rohstoffquellen der Industriestaaten zugute kommen können.

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