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Klagen über EG-Verhandler

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(fmg)- Wie beim Konklave einer Papstwahl im Mittelalter sollte man nach Meinung des außenpolitischen Sprechers der ÖVP, Andreas Khol, die Mitglieder des jugoslawischen Staatspräsidiums solange bei einer Friedenskonferenz „einmauern", bis sie zu einer Lösung der schweren Krise gelangt sind. Khol plädierte für die Teilnahme der Nachbarstaaten Jugoslawiens an dieser Konferenz, da es um die Neuordnung eines zentralen Balkanstaates mit internationalen Verflechtungen gehe.

Nach den Vereinbarungen des Staatspräsidiums Jugoslawiens mit der EG über einen Waffenstillstand im Bürgerkriegsgebiet in Kroatien - auch Serbien hat zugestimmt - hat sich die Lage in Slawonien wieder zugespitzt.

Ein Ende des Bürgerkrieges ist nicht abzusehen. In Österreich wird die Basis für eine diplomatische Anerkennung Kroatiens und Sloweniens breiter.

Burgenland hat sich auf eine bevorstehende Flüchtlingsflut aus Kroatien eingerichtet und sich bereiterklärt, Flüchtende aufzunehmen.

Aus Kroatien und Slowenien werden Stimmen immer lauter, die davon sprechen, daß die EG-Troika mit den „falschen Personen" in Jugoslawien verhandle. Diese Teilrepubliken fühlen sich durch Außenminister Budimir Loncar in ihren Anliegen nicht mehr vertreten. Die neue slowenische Tageszeitung „Slove-nec" behandelt jugoslawische Themen bereits unter „Außenpolitik". Kroatien und Slowenien fordern Direktgespräche Europas mit ihren politischen Repräsentanten.

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