Konecnys Supermarkt

Schüler sagen, der Religionsunterricht müsse schon deshalb bleiben, damit der Stephansdom stehen bleibt. Der Vorsitzende der Jungen Generation der Sozialistischen Partei, Albrecht Konecny, äußerte in einer Diskussion im Reformierten Klub in Wien, erstelle sich den Religionsunterricht als eine Art Supermarkt vor, auf dem es ein großes Angebot verschiedener Weltanschauungen innerhalb eines Lebenshilfe-Unterrichtes geben soll Ein drittes Fach, versteht sich, neben dem katholischen und dem evangelischen Religionsunterricht. Ausgebildete Fachkräfte gebe es für dieses dritte Fach genug. Allerdings erwarte er mehr Engagement der „Kirchenfunktionäre” für diese ihre ureigenste Aufgabe.

„Jede politische Partei, aber auch die Kirche muß sich bemühen, beim Publikum anzukommen”, dozierte der Jusochef. „Interessen und Standpunkte müssen vertreten werden, gleichgültigį ob es sich um religiöse oder politische handelt.” Fairneß mit Gebietsschutz für die Kirche sei nicht akzeptabel. Das Konzept über die Wissensvermittlung und die Lebenshilfe im Religionsunterricht sei sehr anspruchsvoll. „Wenn auch vom Konzept her alles stimmt, ist damit noch lange nicht gesagt, ob dieses Konzept von den zur Verfügung stehenden Lehrern auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Für den katholischen Unterricht ist diese Frage nur mit ,nein’ zu beantworten.” Es sei sicher ein Nachteil für die evangelische Kirche, daß sie in Österreich immer im Schatten der katholischen stehe.

Decken sich diese Äußerungen mit den Zielsetzungen der Sozialistischen Parįei? Haben wir auf dem Gebiet des Religionsunterrichtes doch mit einer Reform zu rechnen?