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USA: Die Wohlstandslücke

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Die Struktur der amerikanischen Gesellschaft verändert sich negativ. Denn die sogenannte Wohlstandslücke wird immer bedrohlicher.

Die Kluft zwischen arm und reich begann in den USA 1979 dramatisch zu wachsen, urteilt der Soziologe Sheldon Danziger von der University of Michigan. Und seit 1986 habe sich diese Entwicklung noch beschleunigt.

Das Einkommen jener Amerikaner, die zu den 20 Prozent der Ärmsten gezählt werden, fiel zwischen 1979 und 1989 um 1,5 Prozent Im gleichen Zeitraum aber stieg das Einkommen jener 20 Prozent, die zu den bestverdienenden US-Schichten gehören, um zwölf Prozent

Bei unverheirateten Müttern machte der Unterschied 24 Prozent aus. Am weitesten klafft die Lücke, die zwischen 1979 und 1989 entstand, bei den Farbigen: Bei dieser Gruppe macht sie inzwischen fast 30 Prozent aus. Das Einkommen solcher Familien, in denen der Haushaltsvorstand 30 Jahre alt ist oder jünger, fiel seit 1973 um 14 Prozent. Die größten Opfer aber müssen die Kinder bringen.

1973 wurden 14 Prozent aller Kinder in den Vereinigten Staaten von der Statistik als arm eingeschätzt, heute fallen 20 Prozent aller US-Kinder in diese Kategorie. Und eine Trend-Einschätzung geht davon aus, daß es bis 1990 rund 25 Prozent aller Kinder in den USA sein werden, die statistisch als arm einzuschätzen sind. „Arm“ in diesem Sinn sind jene Kinder, deren Eltern von der Wohlfahrt leben.

Ein verheiratetes Ehepaar mit Kindern, das zu den 20 Prozent Spitzenverdienern zählt, hat ein Jahreseinkommen von 58.202 Dollar, die 20 Prozent mit dem niedrigsten Einkommen verdienten dagegen durchschnittlich nur 20.175 Dollar. Bei unverheirateten Müttern mit wenigstens einem Kindmachen die entsprechenden Beträge 22.407 beziehungsweise 3.954 Dollar aus. Bei Farbigen klafft die Lücke zwischen 55.107 und 3.873 Dollar.

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