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Einems „Danton” in Linz

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Gottfried von Einems Oper „Dan- ton Tod”, 1947 im Rahmen der Salzburger Festspiele höchst erfolgreich urauf- geführt, hat nun zum erstenmal den Weg auf ein österreichische Landesbühne gefunden, nämlich an das Landes theater in Linz, und hat dort seine Wirkungskraft erneut bewiesen. Eigentlich ist das Werfe keine Oper, wie es Einem offiziell bezeichnet, sondern ein Musikdrama. Charakteristische Eigenschaften der Oper fehlen gänzlich, hingegen ist das gleichnamige Stück Georg Büchners eben im musikdramatischen Sinn sehr geschickt vom Komponisten gemeinsam mit seinem ehemaligen Lehrer Boris Blacher gestrafft und bearbeitet worden, was insbesondere dem Schluß sehr zustatten kommt.

Einem hat dabei in der Komposition jede VergleichsmöglicMceit mit Wagner und dessen Epigonen glücklich vermieden und die Problematik des Musikdramas auf beachtenswert eigenständige Weise dadurch gelöst, daß er das Geschehen auf der Bühne durch eine symphonisch angelegte Musik von suggestiver atmosphärischer Strahlkraft grundiert und begleitet.

Die Aufführung hatte unter der feinfühligen musikalischen Leitung von Alexander Pau1 mü11er, der Spielleitung von Walter Thomas und mit den stimmungskräftigen Bühnenbildern von Heinz Bruno Gal Jee hohes Niveau. Eine große Leistung vollbrachte sowohl gesanglich wie darstellerisch Rudolf Kno11 als Danton. Auch alle übrigen Solisten wurden ihren Aufgaben in erfreulicher Art gerecht. Besonderen Dank verdiente sich Norman Paige, der die Rolle des Robespierre trotz stärkster Indisposition durchstand und dadurch die Vorstellung rettete.

Trotz der betont konservativen Einstellung des Linzer Publikums weckten Werk und Wiedergabe lebhafte Beifallskundgebungen, für die sich Gottfried von Einem im Kreise der Mitwirkenden bedanken konnte.

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