Die Atompläne des Iran gehen auf die Zeit der persischen Monarchie zurück. Zwar unterzeichnete Schah Reza Pahlevi 1970 den Atomwaffensperrvertrag, aber es galt als offenes Geheimnis, dass der Iran unter dem Schutz Amerikas und in Konkurrenz zum Irak, der der Sowjetunion nahe stand, und zu Pakistan, das China zugeneigt war, die Grundlagen zum Bau der Atombombe schuf. Amerika errichtete im Jahre 1968 auf Wunsch seines damaligen Verbündeten das erste iranische Atomkraftwerk. Die iranische Revolution von 1979 änderte die Lage. Aus dem Verbündeten usa wurde der "Große Satan Amerika". Um militärisch aufzurüsten, wandte sich der Iran nunmehr an Russland, China und Nordkorea.
Ende 2002 brachten Satellitenbilder die Existenz einer geheimen Atomanlage in Natanz, 300 Kilometer südlich von Teheran, zu Tage. Die Inspektoren der iaeo fanden mehr als 20 Meter unter der Erde verborgen einen weitläufigen Nuklearkomplex. Im September 2003 fanden iaeo-Inspektoren erneut Reste hoch angereicherten Urans, diesmal in einer angeblichen Elektrofabrik im Süden Teherans. Unter internationalem Druck erklärte sich der Iran Oktober 2003 bereit, sein Programm zur Urananreicherung auszusetzen.
Nach der Wahl des Islamisten Mahmud Amahdinedschad zum iranischen Präsidenten im Vorjahr trat eine Wende ein. Amahdinedschad bekundete, dass der Iran an seinen Atomplänen festhalten werde. Im August 2005 wurde in der Atomanlage von Isfahan die Uran-Konversion - eine Vorstufe zur Uran-Anreicherung - wieder aufgenommen. Im Jänner wurden die iaeo-Siegel von Atomforschungsanlagen entfernt und die Forschung am Atombrennstoff fortgesetzt. WM/APA
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