Werbung
Werbung
Werbung

Mitteleuropa, katholisch

Am Pfingstdienstag fand mit einer Europa-Friedensvesper im Wiener Stephansdom der Auftakt zum Mitteleuropäischen Katholikentag statt. Österreichs Bischöfe mit den Kardinälen Schönborn und König an der Spitze sowie Vertreter der Bischofskonferenzen der acht am Katholikentag beteiligten Länder nahmen daran teil. Bei der Vesper verlas Nuntius Georg Zur eine Papstbotschaft. Johannes Paul II. stellt darin fest: "Wenn Europa ein versöhntes Miteinander von Menschen und Völkern sein will, muss Christus diesen Kontinent beseelen."

Die Aufgabe der Christen, als Brückenbauer zu wirken, betonte Kardinal Christoph Schönborn gegenüber Medienvertretern: "Versöhnung ist notwendiger denn je, seit die Zwänge der Teilung Europas weggefallen sind." Die Teilung Europas in zwei Hälften sei zwar weggefallen, "die Vorhänge in den Herzen sind aber noch bei weitem nicht alle überwunden". Konkret nannte Schönborn das Verhältnis zu Tschechien und verwies auf die im März erschienene Erklärung der tschechischen und österreichischen Bischöfe "Versöhnte Nachbarschaft im Herzen Europas". Die Bischöfe wollten dazu beitragen, dass dieser Heilungsprozess Tiefe gewinne.

Der Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz, der Olmützer Erzbischof Jan Graubner, bekräftigte die Aufgabe der Kirche, sich für die Versöhnung der Menschen und Völker einzusetzen. Der Mitteleuropäische Katholikentag sei eine große Chance, über die Grenzen hinweg gemeinsame Initiativen zu setzen. Graubner verwies auf die tschechische Nationalwallfahrt nach Velehrad am 4./5. Juli, zu der nicht nur die Gläubigen der acht Teilnehmerländer des Katholikentags erwartet würden, sondern auch die Außenminister und Botschafter der acht am Katholikentag teilnehmenden Länder.

Zur Frage nach dem ökumenischen Aspekt des Katholikentages sagte Kardinal Schönborn, das Treffen sei deshalb nicht ökumenisch getragen, weil die ökumenische Situation in den einzelnen Ländern zu unterschiedlich sei. Die Einbindung aller Kirchen hätte die organisatorischen Kräfte überschritten. Selbstverständlich seien die anderen christlichen Kirchen aber zu allen Veranstaltungen eingeladen und "sehr willkommen". KAP

Informationen: www.katholikentag.at

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung