Oster-Sorge
Benedikt XVI. hat bei der Ostermesse in Rom vor Zehntausenden von Gläubigen, die in strömendem Regen und bei einem Gewitter auf dem Petersplatz ausharrten, tiefe Sorge über das Elend in Afrika geäußert und zum Frieden in den Krisenregionen der Welt aufgefordert. Er erinnerte dabei auch an den blutigen Konflikt in Tibet. APA
Karfreitags-Konflikt
Der Potsdamer Rabbiner und Furche-Kolumnist Walter Homolka hat Benedikt XVI. wegen der neuen Karfreitagsfürbitte im Tridentinischen Ritus scharf angegriffen. In einem Interview mit Spiegel-Online äußerte Homolka die Vermutung, der Papst habe bei dem Versuch, das Besondere seiner Kirche herauszuarbeiten, das Fingerspitzengefühl verloren. Die neu formulierte Fürbitte öffne der Judenmission Tür und Tor. Dieses Signal wirke auf judenfeindliche Kreise äußerst stimulierend. Auf die Frage, ob Benedikt XVI. antisemitischen Tendenzen Vorschub leiste, antwortete Homolka, der Papst nehme diese zumindest in Kauf. Für eine Versachlichung der Debatte hat sich hingegen Kurienkardinal Walter Kasper ausgesprochen. Die neue Fürbitte für die Juden sage "nichts Neues, sondern spricht nur aus, was schon bisher als selbstverständlich vorausgesetzt, aber offenbar nicht hinreichend thematisiert wurde", so Kasper in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Auch Kurienkardinal Paul J. Cordes hat die Karfreitagsfürbitte in der Liturgie in einem Interview für den Deutschlandfunk verteidigt: Wenn Christus gekommen sei, um den Menschen Heil zu bringen, so Cordes, dann dürfe man den Christen nicht vorwerfen, dass sie für eine Hinwendung der Juden zu Jesus Christus beten. KAP
Osternacht-Taufe
Irritiert und zurückhaltend haben islamische Organisationen in Italien auf die Taufe eines Muslims durch den Papst während der Osternacht reagiert. Er respektiere die "persönliche Wahl", die der Mailänder Journalist Magdi Allam mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben getroffen habe, kommentierte Yahya Pallavicini von der muslimischen Organisation Coreis die Taufe im Petersdom. Er zeigte sich gleichzeitig aber "perplex" darüber, dass der Vatikan die Taufe des Journalisten an einem Ort "von so großer symbolischer Bedeutung" vollzogen habe. APA
