Es ist ein signifikantes Merkmal der Tragödiendichtung unserer Tage, daß sie ihre Stoffe nicht aus der unmittelbaren Begegnung mit der Wirklichkeit schöpft, sondern sie der festgeprägten Welt des Mythos entnimmt. Deutet sich darin ein Fehlen von Mut, ein Mangel an gestaltender Kraft an? Ist der Rückgriff auf eine bereits vorgeformte dichterische Wirklichkeit ein Zeichen für das Versiegen der schöpferischen Phantasie? Oder gibt das Abrücken von der Zeit dem Dichter die Möglichkeit, das Phänomen des Tragischen reiner zu erfassen und gültiger darzustellen? Die Antwort läßt sich nicht
MENSCH UND TIER. Ein Beitrag zur vergleichenden Psychologie von F. J. J. Buytendijk. Rowohlt, Hamburg, 136 Seiten. Preis DM 1.90.Welcher Natur denn eigentlich der Unterschied zwischen Mensch und Tier sei, das ist eine auch heute noch heiß umstrittene Frage, die nicht nur den philosophisch interessierten Menschen in Spannung hält, sondern auch in weiteren Kreisen mit den gröberen Waffen populärwissenschaftlicher Leidenschaft diskutiert wird. Daß ein Unterschied besteht, wird dabei ja kaum geleugnet; was hingegen zur Debatte steht, ist vielmehr die Frage, ob dieser Unterschied lediglich ein
Blühende Wüste. Aus dem Leben palästinensischer und ägyptischer Mönche des 5. und 6. Jahrhunderts. Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Sophronia F e 1 d h o h n OSB., Abtei vom Heiligen Kreuz, Herstelle, Patmos-Verlag, Düsseldorf. 274 Seiten. Preis 13.30 DM.Wenn sich die Laacher Mönche Emmanuel von Severus und Thomas Michels OSB. entschlossen haben, in einer neuen Buchreihe von Texten und Abhandlungen aus der Geisteswelt der frühen Kirche ihre Sammlung in dankbarer Pietät an Abt Ildefons Herwegen neuerdings „Alte Quellen neuer Kraft“, unter welchem Titel der hochverdiente
Christliches Schwärmertum. Ein Beitrag zur Religionsgeschichte. Von Ronald A. Knox. Deutsch von Paula Havelaar und Auguste Schorn. Im Verlag Jakob Hegner, Köln und Ölten.
Das Dorf in der industriellen Entwicklung der Gegenwart. Band 1 der Wiener Studien zur Agrarpolitik und Agrarsoziologie. Herausgeber Ernst Lagler. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen. 64 Seiten.
Große Oesterreicher. Neue österreichische Biographie ab 1815. XI. Band. Amalthea-Verlag, Zürich-Leipzig-Wien. 226 Seiten mit 20 Beiträgen und 20 Bildtafeln.Wie auch schon frühere Bände, zeichnet sich dieser Band dadurch aus, daß er nicht nur in wohlüberlegter Folge zwanzig Lebensbilder veröffentlicht, sondern auch das Hauptthema, 150 Jahre großer Ge schichte Oesterreichs, mit- und/ durchklingen läßt, also, obwohl nur Teil einer Reihe, ein Ganzes bildet. Drei Hauptakzente treten in den zwanzig Variationen dieses Themas besonders hervor: der staatpolitische (Srbik: Metternich,
Genealogische Streifzüge durch die Weltgeschichte. Von Georg Armborit. Verlag A. Francke, Bern, und Leo Lehnen, München. 140 Seiten. (Sammlung Dalp-Taichenbücher Nr. 334.)
Anläßlich des 4. österreichischen Historikertages in Klagenfurt vom 17. bis 21. September 1956 brachten der Kärntner Geschichtsverein und das Landesmuseum unter der rührigen und planvollen Leitung des Hofrates Dr. Gorbert Moro wertvolle Arbeiten heraus. Wie kaum ein anderes Bundesland hat Kärnten seit 1946 in seinen führenden geschichtswissenschaftlichen Zeitschriften: Carinthia I, Archiv füf vaterländische Geschichte und Topographie, und Kärntner Museumsschriften (sämtliche erschienen in Klagenfurt, Kärntner Druckerei und Ferd. Klein- mayr) eine für die Erforschung der
Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Oesterreich. Vorbereitet von Oskar Frh. v. Mitis. Bearbeitet von Heinrich Fichtenau und Erich Zöllner. Zweiter Band: Die Siegelurkunden der Babenberger und ihrer Nachkommen von 1216 bis 1279 (Festgabe zur Hundertjahrfeier des Instituts für österreichische Geschichtsforschung). Verlag Holzhausen, Wien. 460 Seiten. Preis 255 S. — Dritter Band: Die Siegel der Babenberger. Von Oskar Frh. v. Mitis. Ergänzt und mit einer Einleitung versehen von Franz Gail. Verlag Holzhausen, Wien. XLVII und 120 Seiten Abbildungen. Preis 150 S
Wilhelm Heinrich Riehl. Leben und Wirken (1823-1897). Von Viktor von Getarnt). Otto-Müller- Verlag, Salzburg. 4. bis 7. Lieferung (Schluß). 687 Seiten, 33 Kunstdruck- und Textbilder. Preis je Lieferung 26.40 SMit der 7. Lieferung (vgl. die Besprechung der 1. bis 3. Lieferung in der „Furche“ vom 2. April 1955) hat Viktor v. Geramb die stattliche Biographie des großen Kulturhistorikers und Volksforschers — er starb am 16. November 1897 — abgeschlossen. Auch bei dieser Biographie gelten die Worte: Habent fata sua libelli. In seiner Studienzeit an der Grazer Universität erhielt v.
In der lieblichen Landschaft zwischen Enns und Ybbs, Donau und Voralpen im niederösterreichischen Mostviertel zwischen Ennswald und Eisenwurzen, blüht seit dem Jahre 1112 eine klösterliche Gemeinschaft, die weit über den engeren Heimatbezirk Bedeutung gewonnen hat: die Benediktinerabtei Seitenstetten. „Ein Gang durch ihre Geschichte“ haben Dr. P. Petrus O r t m a y r und Dr. P. Aegid Decker schlicht ihr Buch „Das Benediktinerstift Seitenstetten“ genannt (Kommissionsverlag Weisermühl, Wels. 360 Seiten, zahlreiche Bilder. Preis 80 S), welches als Muster einer Klostergeschichte
Graf Jakob Hannibal I. von Hohenems, 1530 bis 1587. Ein Leben im Dienste des katholischen Abendlandes. Von Dr. Ludwig W e 11 i. 420 Seiten. 40 Tafelbilder mit 2 Stammtafeln. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck.Im Zeitalter der Hochrenaissance und Reformation gelangte das kriegstüchtige Reichsrittergeschlecht von Ems zur Hohenems im Dienste des zur Weltgeltung aufgestiegenen Hauses Habsburg zum gesellschaftlichen Aufstieg der abendländischen Hocharistokratie. Schon Merk Sittich I. (f 1533) und sein Sohn Wolf Dietrich von Ems (f 1538) legten den Grund zum Reichtum und hohen Ansehen des
„Für die österreichische Kunstgeschichte ist Klostemeuburg schon längst ein Begriff, für die Kunstentwicklung aber ein typisches Beispiel geworden“ (O. Ludwig). Unter dem reichen Kunstbesitz des Stiftes ragt zweifelsohne jenes Werk hervor, das mit der Bezeichnung „Verduner Altar“ Weltberühmtheit erlangt hat. Es war ursprünglich als Verkleidung des mit dem Ambo (Kanzel) verbundenen Lettners (Chorschranken) gedacht. Die Widmungsinschrift nennt als den Schöpfer des unübertroffenen Werkes Nicolaus Virdunensis-Nikolaus von Verdun. Im Auftrag des Propstes Wernher, in der Glanzzeit
Heimatbuch der Pfarre Kautzen. Verfaßt von Dr. Heinrich Rauscher. Herausgeber und Verleger: Pfarrgemeinde Kautzen. 219 Seiten, 3 5 Bildaufnahmen, 2 KartenDer mit dem Stoff seit dreißig fahren vertraute Verfasser, ein Sohn der Pfarre, ein Fachmann auf dem Gebiete der Volks- und Heimatkunde, entwirft im geschichtlichen Aufriß nach archivalischen Quellen — Urkunden, Chroniken usw. — und vorhandener Literatur ein ansprechendes Geschichtsbild der Pfarre Kautzen bei Waidhofen a. d. Thaya (Diözese St. Pölten). Alles Wissenswerte, das man von einem Heimatbuch verlangt, ist mustergültig in
Georg Erasmus Tschernembl. Religion, Libertät und Widerstand. Von Hans Stur Biberg er. Ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation und des Landes ob der Enns mit Illustrationen und Faksimilen (Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs, 3). Hermann Böhlaus Nachfolger Graz-Köln, 1953. XI, 420 Seiten. Preis 98 S
Eine rechtshistorische Studie. Von Charlotte L e I Wiener rechtsgeschichtliche Arbeiten, herausgegeb in Wien, Band II, Verlag Herold,Die Verfasserin legte vorliegende Arbeit 1947 als Habilitationsschrift vor und behandelt hier grundsätzlich die Stellungnahme der Kirche zu den Gottesurteilen, die zweifelsohne zu den interessantesten Phänomenen der Kulturgeschichte gehören und eine vorkirchliche Einrichtung magischen Ursprungs waren. Wir finden die Ordalien auf der ganzen Erde verbreitet, heute gibt es noch einen Ordaltrunk auf Madagaskar. Das jüngst erschienene Werk: „Gottesurteile. Eine
Uas Stirt st. faul im Lavanttal. Von Karl Cj 1 n-hart. 31 Seiten mit 19 Abbildungen, 2 Pläne. Im Selbstverlag des Stiftes St. Paul im Lavanttal, 1953. Druck: Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt.Was seit der Gründung von St. Paul im Lavanttal (Kärnten) durch Graf Engelbert I. anfangs Mai 1091 im Verein mit dem hochangesehenen Reformabt Wilhelm von Hirsau (Schwarzwald) im Laufe der Jahrhunderte, insbesondere nach der Aufhebung 1782 unter Kaiser Josef II. durch die Wiederbesiedlung der aus St. Blasien im Schwarzwald vertriebenen Benediktiner 1809 bis auf unsere Zeit an Kunstbesitz die „Perle des
Kärntner Wallfahrten im Volksglauben und Brauchtum. Versuch einer Bestandaufnahme. Von Gustav Gugitz. Sonderdruck aus Caxinthia I, Mitteilungen des Geschichtsvereins für Kärnten. 141. Jahrgang. Verlag Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt 1951.Zur Geschichte einer Offizin in Österreich am Ausgang des 18. Jahrhunderts (die Firma Ferd. Kleinmayr in Klagenfurt). Von Karl E. Newole, in: „Der Wächter’, Zeitschrift für alle Zweige der Kultur, 3. Heft, 1951. Wächter- Verlag, Wien I. Auslieferung: Verlag Ferd. Kleinmayr, Klagenfurt. 77 Seiten.Hildegard von Stein und ihre Stiftung. Von Georg Gräber.