Manche USA-Besucher schaffen es spielend, in fünf Tagen New York und
San Francisco, Las Vegas und den Grand Canyon zu besuchen. Papst
Franziskus blieb an der amerikanischen Ostküste. Aber was er dort
sagte und tat, war unglaublich vielfältig und hatte es in sich.
Witze über den Klerus sind meine Sache nicht. Es gibt allerdings einen halbwegs passablen Priester-Witz, an den ich mich gut erinnern kann. Ein Freund hat ihn mir erzählt, als ein uns bekannter katholischer Pfarrer den päpstlichen Ehrentitel "Monsignore“ verliehen bekam. "Kennst Du die Stelle in der Bibel“, fragte mich der Freund, "an der Jesus Christus die ersten ‚Monsignori‘ berufen hat?“ Die Antwort war mir unbekannt, doch mein Freund klärte mich auf: "Da sagte Jesus zu den Aposteln: ‚Kommt mit an einen einsamen Ort … und ruht ein wenig aus.‘ (Mk 6,31).“Ein Monsignore
Grüne und Christentum vertragen sich nicht, hat Christian Moser behauptet (FURCHE Nr. 2). Ein katholischer Sozialethiker hält dagegen: Mosers reaktionäre Sozialreligion widerspricht der katholischen Soziallehre – von der sich die ÖVP, ihrer praktischen Politik entsprechend, offenbar nun auch theoretisch-programmatisch verabschieden will.Als ich Herrn Mosers Beitrag über die Grünen und die Religion das erste Mal las, war mir nicht klar, welcher literarischen Gattung er zuzuordnen ist. Handelte es sich um Satire? Oder um ganz bewusste Polemik, von deren Inhalt sich der Autor insgeheim
Katholische Kirche jenseits des Atlantiks: 68.000 US-amerikanische Ordensfrauen werden zurzeit von zwei vatikanischen Kongregationen untersucht. Was haben die Schwestern getan, um so große Aufmerksamkeit von der römischen Zentrale zu erhalten?An einem kalten Jännertag des Jahres 2003 nahm ich an einer Friedensdemonstration auf der National Mall mitten in Washington, D.C. teil. Zusammen mit 200.000 anderen besorgten Menschen protestierte ich gegen den sich deutlich abzeichnenden Überfall der USA auf den Irak: „No War on Iraq“ forderten Jesse Jackson, Veteran der Bürgerrechtsbewegung,
Erinnerung an Thomas Merton, dessen Todestag sich vor Kurzem zum 40. Mal jährte: Der Trappistenmönch vereinigte in seiner Person offene Katholizität, politische Spiritualität - und eine liebenswürdige Menschlichkeit.Thomas Merton hat zahlreiche Menschen tief beeindruckt und nachhaltig beeinflusst. Einige von ihnen sind sogar davon überzeugt, Merton, der die Zeit von Mitte Dezember 1941 bis Anfang Mai 1968 fast ausnahmslos im Trappistenkloster Our Lady of Gethsemani in Kentucky verbrachte, an Orten begegnet zu sein, wo er unmöglich gewesen sein konnte. Jim Forest, ein guter Freund und
Die Frage nach dem Zusammenhang von Religion und Gesundheit darf nicht auf das Individuum beschränkt werden. Denn Gerechtigkeit und Gemeinwohl spielen für die Bevölkerungsgesundheit eine zentrale Rolle.Unser Gesundheitssystem? Lernen wir von Kuba", überschrieb der us-amerikanische Journalist Nicholas Kristof vor einiger Zeit einen Beitrag in der New York Times. Er verdeutlichte seinen Mitbürgern diese Feststellung wie folgt: "Ich teile ihnen eine schmerzliche Tatsache mit: Hätten die Vereinigten Staaten von Amerika eine Kindersterblichkeitsrate, die so gering wäre wie jene von Kuba,
Das Martinsfest steht in engem Zusammenhang mit intensiver Gänsemast. Eine christliche Ethik wird sich fragen müssen, wie es den Tieren dabei geht.In seinem Roman "Das Leben der Tiere" beschäftigt sich der südafrikanische Schriftsteller und diesjährige Literaturnobelpreisträger John M. Coetzee mit dem Verhältnis von Menschen und Tieren. Im folgenden Ausschnitt aus seinem Buch hält die Schriftstellerin Elisabeth Costello einen Vortrag in der kleinen US-amerikanischen Stadt Waldham. Sie sagt in ihrer Rede: "Heute Vormittag hat man mir Waldham gezeigt. Es scheint eine recht angenehme
Die Therapeutisierung des Alltags schreitet voran: kaum eine seelische Befindlichkeitsstörung, für die kein Psychotherapeut oder Lebensberater Heilung wüsste. Kommt es dadurch zur Pathologisierung "normaler" Alltagsphänomene? Oder erhält die Behandlung psychischen Leids endlich den Stellenwert, den sie verdient? Wer braucht überhaupt Psychotherapie? Und was kann sie - in Abgrenzung zur kirchlichen Seelsorge - leisten? Fragen, denen das vorliegende Furche-Dossier nachspüren will. Redaktionelle Gestaltung: Doris HelmbergerPsychotherapie und Lebensberatung spielen in heutigen westlichen
100 Jahre Carl Rogers: Der Gründer der klientenzentrierten Gesprächstherapie wird im Rahmen des 3. Weltkongresses für Psychotherapie in Wien gewürdigt.Carl Rogers konnte ganz wunderbar zuhören. Noch als über Achtzigjähriger vermittelte Rogers seinen Klientinnen und Klienten das zutiefst befriedigende Gefühl, seine vollkommene Aufmerksamkeit zu haben. "Wenn ich jemanden wirklich hören kann", bekannte Rogers, "bringt es mich mit ihm in Kontakt. Es bereichert mein Leben. Dadurch, dass ich Leuten wirklich zuhörte, habe ich all das gelernt, was ich über Menschen, über die Person, über
Lange Zeit tat sich die katholische Kirche ebenso schwer mit der Toleranz gegenüber anderen Religionen wie die heutige FPO. Aber hinter das Konzil, das sich zur religiösen Freiheit bekannte, kann die Kirche nicht mehr zurück.
Viele Menschen leiden an ihren psychischen Problemen. Der Wunsch, sich einmal offen und rückhaltlos auszusprechen, führt sie aber immer weniger in die Beichtstühle, sondern zu modernen Lebensberatern (siehe auch Dossier S. 13-16).
Deutschlands Helmut Kohl, Englands Tony Blair, Amerikas Bill Clinton und jetzt auch Österreichs Sozialdemokraten: Sie alle versuchen, den Gemeinsinn bei den Menschen wieder zu reaktivieren.Was steckt dahinter?
Sich auf das Leben voll einzulassen, das Hier und Jetzt bewußt erfassen - das ist auch für viele Manager ein Problem. Sie finden Rat und Hilfe bei katholischen Priestern und buddhistischen Mönchen.
Sich für die Schonung der Natur und das Wohl der Tiere einzusetzen, gilt immer noch als sentimentale Spinnerei. Der Autor versucht zum generellen Umdenken anzustiften.