Europa und vor allem Deutschland haben sich in puncto Wirtschaft und Transformation viel vorgenommen. Doch durch Inflation und Energieknappheit droht baldige Ernüchterung. Ein Gastkommentar.
Die Gesellschaften der Industriestaaten entwickeln sich einkommensmäßig, aber auch in ihrer Weltsicht immer weiter auseinander. Und die einstmals großen Parteien, die Linken wie die Konservativen, verlieren zunehmend Wähler, oft genug an radikale Gruppierungen.Die Folgen zeigen sich hier wie dort in teils krassem Populismus: in den USA in der Rücksichtslosigkeit eines Präsidenten, der den Rächer der Enterbten spielt, in Frankreich in einem Dauerprotest der Gelbwesten, der die Handlungsfähigkeit des Präsidenten Macron drastisch reduziert, in Deutschland im Aufstieg der AfD und im
Jenseits des zur Zeit viel diskutierten islamischen Antisemitismus
gibt es nach wie vor auch einen westlichen, "antikapitalistisch"
grundierten Antisemitismus. Aber woraus speist sich dieser
eigentlich? Eine historische Spurensuche scheint dringend geboten.
"Joschka Fischer schreibt in seinem neuen Buch, dass derzeit die globalen Trends so ziemlich alle gegen Europa laufen: der demographische, der technische und der machtpolitische."Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wird nachgesagt, er wolle die EU spalten. Bei den Politikern und bei manchen Intellektuellen scheint ihm das ohnedies schon gelungen zu sein. Gegner und Versteher liefern einander heftige Wortgefechte. Irgendeinen Fortschritt gibt es dabei nicht.In der komplexen Welt von Heute sind einfache und klare Lösungen ohnehin meist nur um den Preis von Realitätsverzicht zu haben.
GASTKOMMENTAR. Weder die Niedrigzinspolitik der EZB noch
europapolitische Überhöhung kann auf Dauer die strukturellen Probleme
der europäischen Einheitswährung übertünchen. Es ist Zeit, sich
ernsthaft mit dem Austritt einzelner Länder aus dem Euro zu befassen.
Von Brexit über (beinahe) Hofer bis Trump: Allerorten vernimmt man
jede Menge Klagen und Entsetzen darüber. Allerdings findet wenig
Ursachenforschung, die über den Verweis auf die ja leider tatsächlich
triste Lage breiter Schichten hinausgeht, statt. Ein Gastkommentar.
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Von der Politik
wird dringend verlangt, dagegen etwas zu unternehmen. Doch die
Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) vergrößert die
Unterschiede, statt sie zu verringern. Ein Gastkommentar.
Das hierzulande gängige Bild der Habsburger Monarchie und der darauf folgenden Jahre ist kein sehr freundliches. Angelsächsische Autoren sehen da manches differenzierter. Ein kritischer Einwurf.Gedenktage und -jahre haben etwas Zwiespältiges: Für viele sind sie willkommener Anlass für arbeits- oder wenigstens schulfreie Tage und für manche Anlass zum Schreiben darüber - und gelegentlich sogar zum Nachdenken. Arbeits- oder schulfrei ist nicht wegen des heurigen Gedenkens an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Aber etwas sollte uns sehr wohl Anlass zum Nachdenken geben:
Wie die EU ähnlich wie die Truppen des österreichischen Kaisers bei einer Schlacht in Nordböhmen 1866 in ein verheerendes Debakel steuert. Historische Euro-Sequenzen.Bei Königgrätz hat 1866 die österreichische Monarchie gegen Preußen eine folgenreiche Niederlage erlitten. Grund dafür war vor allem ein strategischer Fehler: Die Österreicher hatten sich gegen eine preußische Armee tapfer verteidigt, aber die Flankensicherung gegen eine zweite Armee völlig vernachlässigt.Die gegenwärtige europäische Politik ist auf beunruhigende Weise ähnlich. Man schüttet Geld in Fässer ohne
Die Ökonomen haben sich in der Diskussion um den Euro gründlich zerstritten. Versuchen wir es daher einmal ganz anders: Holen wir uns Rat bei den alten Römern und bei Shakespeare!Von den Römern stammt die kluge Frage: Cui bono? Ja, wem nützt eigentlich der Euro wirklich? Da gibt es genug: Die Politiker sind hauptsächlich zur Beruhigung der Franzosen nach deren Ärger über die deutsche Wiedervereinigung für die Einführung des Euro gewesen. Das war viel zu früh, aber wer gibt solche Fehler schon gerne zu? Die EU-Bürokratie in Brüssel ist für alles, was ihre Kompetenzen absichert.
Analyse eines Ex-Bankers über die ökonomische Krise in den USA und Europa. Nicht allein die durch alle Gazetten geisternden Sündenböcke sind schuld an der Erkrankung des wirtschaftlichen Systems. Dringend geboten wäre die Einsicht, dass eine Lösung der Krise Jahre in Anspruch nehmen - und schmerzhafte Einschnitte bringen wird.Auf den ersten Blick gleichen sich die Bilder: Hohe Arbeitslosigkeit, zu wenig Wirtschaftswachstum und immer höhere Staatsverschuldung in den USA, und nicht viel andere und schon gar nicht kleinere Sorgen in immer mehr Ländern der Europäischen Union. Auch die
Die Wissenschaft streitet heftig darüber, ab wann menschliches Leben beginnt. Was aber geschieht danach? Ein Familienvater fordert, dass die Frage nach dem "Schutz des Lebens" ganz anders gestellt werden müsste.In der öffentlichen Diskussion um den Beginn des Lebens geht es eigentlich nur am Rande darum, wann das Leben wirklich beginnt. Es geht vielmehr darum, ab wann der Schutz des Lebens einsetzen soll. Und hier prallen die Meinungen - je nach ideologischem Standpunkt - unversöhnlich aufeinander. Es geht gar nicht so sehr um Sachargumente, es geht vor allem darum, den je eigenen
Massenmedien können dem einzelnen nicht die Entscheidungen abnehmen, die er auf Grund des Diskussionsprozesses treffen kann oder treffen sollte. Aber sie können den Entschei-dungsprozeß beeinflussen, indem sie Argumente in diese oder jene Richtung liefern. Ihr Einfluß beginnt freilich noch früher, nämlich bereits mit der Auswahl von Informationen und bestimmten behandelten Themen.Schon Amitai Etzioni stellte fest, daß die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sehr schnell von einem Gegenstand zum anderen verlagert wird. Während die Auf-merksamkeit von Eliten und Interessengruppen für die