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Das Dutzend ist voll

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Die zwölfte Sondergedenkmünze zum österreichischen Millennium ist dem Babenberger Heinrich II. Jasomirgottgewidmet. Die 500-Schilling-Goldmünze wurde am 17. Jänner im Schottenstift, in dessen Krypta Heinrich II. Jasomirgott begraben liegt, der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 18. Jänner 1996 ist sie dann in allen österreichischen Bank-institu-ten und im Münzfachhandel zum empfohlenen Erstausgabepreis von 2.200,- Schilling erhältlich. Die Auflage ist mit JjQ.000 Stück streng limitiert.

Wie mit allen Münzen der Millennium-Serie wird auch mit der nunmehr vorgestellten ein Meilenstein in der Geschichte unseres Landes lebendig: Unter Heinrich IL, Markgraf von Österreich, der von 1143 bis 1156 auch das Herzogtum Bayern regierte, wurde Österreich zum Herzogtum erhoben. Das geschah im Austausch gegen Bayern, das auf kaiserlichen Befehl von Friedrich i. Barbarossa im Jahre 1156 an Heinrich den Löwen zurückgegeben werden mußte. Dafür erhob der Kaiser die ehemalige Ostmark zum Herzogtum

Dieser Markstein in Österreichs Geschichte war der Startschuß sowohl für die eigenständige Entwicklung unseres Landes als auch für die Entstehung eines neuen Wien. Hatten die Babenberger im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Residenzen, etwa Melk und Klosterneuburg, so verlegte Heinrich II. seinen Regierungssitz nach Wien. Die Hauptstadt entwickelte sich mehr und mehr zu einem politischen Zentrum, wobei auch die kulturelle Entwicklung nicht zu kurz kam.

Der Beiname „Jasomirgott" ist wie vieles am österreichischen Herzog, rätselhaft, so Heinrich Ferenczy, Abt des Stiftes Schotten und Mitautor der Gedächtnisschrift anläßlich des 800. Todestages Herzog Heinrich II. Jasomirgott. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung derzufolge Jasomirgott darauf zurückgehen soll, daß Heinrich II. seine Aussagen immer mit „Ja so mir Gott!" bekräftigte, meint Karl Lechner, der große Ba-benbergerkenner der neueren Zeit, daß ein arabischer Name hinter „Jasomirgott" stecke.

Auf der Vorderseite der 500,- Schilling-Goldmünze befindet sich das Bildnis des jungen Herzogs. Als Vorlage dazu diente das berühmte Glasfenster des Stiftes Heiligenkreuz. Hinzugefügt wurde das „Privilegium minus" - jene Urkunde, mit der Österreich 1156 erstmals als Herzogtum ausgewiesen und somit die volle Trennung von Bayern bestätigt wurde. Die Rückseite zeigt Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit seinem Gefolge bei einem Besuch in Wien, im Juli 1165. Die Millenniumsserie, die 1991, genau 700 Jahre nach dem Tod des ersten in Österreich regierenden Habsburgers, mit der Silbermünze Rudolf I. begonnen wurde, wird im heurigen Jahr mit zwei weiteren Münzen abgeschlossen.

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