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Exakt und nüchtern

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In einer großzügig angelegten Ausstellung wird das Schaffen des 1930 in Salzburg geborenen Architekten Wilhelm Holzhauer vorgestellt. Zunächst Bautechniker studierte er anschließend an der Akademie der bildenden Künste bei Clemens Holzmeister und leitete ab 1953 ein gemeinsames Architekturbüro mit Friedrich Kurrent und Johannes Spalt. Ende der fünfziger Jahre ging Holzbauer nach Winnipeg, Kanada und an die Yale-Universität in die USA. 1964 eröffnete er ein Büro in Wien, fünf Jahre später auch in Amsterdam.

Unzählige Skizzen, Entwürfe, Modelle und Fotos bringen Holzbauers Projekte näher. Seine U-Bahn Projekte für Wien, seine Wohnhausanlage „Wohnen Modern" aus den siebziger Jahren im 15. Wiener Gemeindebezirk, eine seiner jüngsten Arbeiten, der Bürokomplex Lassallestraße-Praterstern zeigen Funktionalität, Ästhetik, Nüchternheit und verleihen seinen Bauten einen eigenen Charakter. Geradlinigkeit und Exaktheit der Formen zeichnen auch eines seiner spektakulärsten Projekte, das 1986 errichtete Amsterdamer Opernhaus in Verbindung mit dem neuen Bathaus, aus.

Holzbauer, der als Student gegen den Wiederaufbau der Oper und gegen die Wiedererrichtung des Daches des Stephansdomes protestierte, sieht heute manches anders: „Jeder ist in seiner Jugend revolutionär. So sagen die jungen Leute heute: ,War-um nicht alles abreißen und mittendrin Hochhäuser bauen?' Es war damals infantil, und es ist heute infantil! Die Vorwürfe, die ich heute teilweise hören muß, verstehe ich so gut, weil ich mich vollkommem in die andere Seite hineinversetzen kann. Selbst mein Vokabular war dasselbe!"

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