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Miguel de Cervantes Saavedra hat einen der bekanntesten Leser der Weltliteratur erfunden – Don Quijote, den die einen für besonders verrückt, die anderen für besonders weise halten. Cervantes’ Todestag erklärte die UNESCO 1995 zum „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ und wählte mit dem 23. April ein Datum, das mit dem vermuteten Geburts- und Todestag von William Shakespeare gleich doppelt begründet wird und zudem noch eine Tradition aus Katalonien aufgreift. Dort schenkt man am Georgstag nämlich einander Bücher und Rosen.

In der FURCHE ist es bereits Tradition, die Literaturbeilage im Lesemonat April den österreichischen Autorinnen und Autoren zu widmen. Das große Lesefest in Leipzig ist vorbei, hierzulande ist der Bücher-Frühling aber voll im Gange: mit vielen Einzelveranstaltungen und einigen Literaturfestivals, die auch zu persönlichen Begegnungen mit den Autorinnen und Autoren einladen.

Offene Ohren

Die Leipziger Buchmesse hat einmal mehr deutlich gemacht, dass die Leserinnen und Leser nicht aussterben – und wer einmal zu Gast bei den Rauriser Literaturtagen war und die bei Lesungen selbst zu fortgeschrittener Nachtzeit noch zuhörervollen Gasthöfe und Almhütten erlebt hat, weiß, dass Literatur immer noch auf offene Ohren stößt. Heuer finden (von 7. bis 11. April) diese Literaturtage bereits zum 40. Mal statt. Seit 1972 wird „die beste deutschsprachige Erstveröffentlichung“ mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet, im vergangenen Jahr erhielt Julya Rabinowich den Preis für ihren Roman „Spaltkopf“, erschienen in der „Edition Exil“. Heuer geht der Preis an den 1977 in Erlangen geborenen Autor Thomas Klupp für seinen Roman „Paradiso“. Der Rauriser Förderungspreis war heuer als Anerkennung für die Studierenden der drei Universitäten ausgeschrieben, die seit Jahren nach Rauris kommen, und wird am 8. April an den 1982 geborenen Innsbrucker Martin Fritz verliehen, für sein Prosastück „hier war jetzt“.

„da ist / das stiftige / klar vor dem grau / der bau / schau:“ beginnt Ferdinand Schmatz sein Gedicht „gött weig, nacht vom fenster aus“ in seinem neuen Band „quellen“ (Haymon). Wer lieber an die Donau fahren und unter anderem diesen Autor hören will, mag im Stift Göttweig Platz nehmen (16. bis 18. April, „Literatur & Wein“).

Oder man nimmt nicht nur im Lesemonat April einfach ein Buch und besteigt das Schiff der Sprache, mit dem die Autorinnen und Autoren unterwegs sind. Wie heißt es in Ingram Hartingers Gedichtband „Rabe des Nichts“ (Wieser): „Es bleibt dir, wohin du auch gehst: Nimm das Schiff.“

Das nächste BOOKLET erscheint am 6. Mai 2010 als Beilage in der FURCHE Nr. 18/10

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