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Er hat den Mont Blanc hinter sich gelassen, die Niederungen der österreichischen Politik haben ihn wieder. Jörg Haider nahm wieder einmal mit einem Rundumschlag Anlauf, um seinen politischen Höhenflug vergangener Jahre vielleicht doch noch fortzusetzen.

Zuerst haute er aber nicht auf die Regierung, sondern auf die eigenen Leute los und setzte einen in Österreichs Parteiengeschichte beispiellosen Kraftakt von oben: die Absetzung aller 700 FPÖ-Funktionäre der zerstrittenen Salzburger Landesgruppe, die einem kommissarischen Leiter, Gernot Rumpold, Haiders "Mann fürs Grobe", unterstellt wurde. Eine solche, bei den Freiheitlichen offenbar mit den Statuten vereinbare, Aktion des Bundesobmannes gegen eine Landespartei wäre in keiner anderen Partei denkbar.

Nun soll es zu einer Neugründung der Landespartei mit Urwahlen auf allen Parteiebenen kommen. Eine "letzte Chance" gibt der seiner Partei wieder einmal mit dem Rückzug nach Kärnten drohende Jörg Haider den Salzburger Freiheitlichen noch, wohl wissend, daß auch seine eigene letzte Chance, den angepeilten Bundeskanzlersessel zu erringen, schwindet. Denn die ÖVP hat sich erholt, und in welchen Gewässern eine allfällige Lugner-Partei fischen würde, kann sich Jörg Haider leicht ausrechnen.

Der Salzburg-Kahlschlag dürfte Haider nur bei denen etwas bringen, deren Sehnsucht nach dem "starken Mann" schon sehr groß ist. Anderen hat sie erneut gezeigt, wie autoritär die FPÖ geführt wird, und die Erkenntnis bekräftigt: Einfach gefährlich - einfach Jörg! ski

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