Aus der neuen FURCHE

Vor Weihnachten aufgewühlt zu sein, ist an sich nichts Besonderes. Doch heuer reicht die Aufwühlung bei vielen bis ins Mark: Wie kann man froh sein, wie zuversichtlich bleiben angesichts der Katastrophen rundherum? Der aktuelle Fokus „In aufgewühlter Zeit“ beleuchtet diese Herausforderung. Die Kulturwissenschafterin und Friedenspreisträgerin Aleida Assmann beschreibt im großen FURCHE-Gespräch, wie sehr das kulturelle Gedächtnis Gesellschaften prägt und wie wichtig es ist, insbesondere bei Kriegen und Konflikten immer auch „die andere Seite der Geschichte“ zu sehen. Nicht einfach, aber notwendig, wenn man um Frieden ringt.

Und gerungen werden muss viel, wie auch weitere Beiträge dieser umfangreichen Weihnachts-Doppel-FURCHE verdeutlichen: sei es beim Thema Nahost, zu dem wir auch noch den israelischen Konfliktforscher Yuval Benziman befragt haben, sei es beim Thema Flucht, das Tobias Müller in einer aufrüttelnden Reportage aus Calais beleuchtet, sei es hinsichtlich der globalen Unordnung, die Vedran Dzihic analysiert, oder sei es beim Erstarken von Autokraten und der Rolle der Kirchen dabei, die Sieglinde Rosenberger beleuchtet.

Hoffnung schenken kann angesichts dessen immer auch die Kunst – etwa das neue Album von Peter Gabriel, ein „poetisches Evangelium“. Neben diesem Stück finden Sie in dieser Ausgabe auch eine Aktualisierung von Charles Dickens’ „Geistergeschichte zum Christfest“, einen berührenden Text über Weihnachten nach dem Tod eines nahen Menschen, einen Kommentar von Bundestheaterholding-Chef Christian Kircher über Bach und Bekenntniszwang , den neuen Brief von Hubert Gaisbauer an Johanna Hirzberger, Beiträge über forschende Frauen, 150 Jahre Fahrrad, Wildnis und seelsorgliche Friseur:innen, Biografisches über O5-Gründer Hans Becker, Peter Michael Lingens und Lotte Tobisch, eine filmische Hommage an Joan Baez sowie einen Essay über die Stunde als Taktschlag des Lebens.