Drei Geister der Weihnacht anno 2023 - © Illustration: Rainer Messerklinger

Krisen wie aus dem Roman: Die drei Geister der Weihnacht anno 2023

19451960198020002020

1843 wurde Charles Dickens’ „Geistergeschichte zum Christfest“ erstmals veröffentlicht. 180 Jahre später fragt man sich: Wo steht die Gesellschaft? Ein etwas anderer Rück- und Ausblick.

19451960198020002020

1843 wurde Charles Dickens’ „Geistergeschichte zum Christfest“ erstmals veröffentlicht. 180 Jahre später fragt man sich: Wo steht die Gesellschaft? Ein etwas anderer Rück- und Ausblick.

Werbung
Werbung
Werbung

B ildungs- und Kinderarmut, Arbeitslosigkeit, soziale Kälte: Nein, das sind nicht die Stichworte für den Jahresrückblick 2023, sondern die Themen einer der wohl weltweit bekanntesten Weihnachtsgeschichten von Charles Dickens. „A Christmas Carol. In Prose“, auf Deutsch „Ein Weihnachtslied. In Prosa“ oder „eine Geistergeschichte zum Christfest“, hat am 19. Dezember 1843 seinen Siegeszug angetreten. Dickens, der als Kind selbst bittere Armut erlebt hatte, prangerte in seiner Literatur die harte Realität an und forderte soziale Änderungen ein.

180 Jahre später sind seine Themen immer noch präsent, gewinnen sogar an Aktualität. Die eingangs genannten Stichworte sind kein Jahresrückblick, aber sie könnten es sein. Immerhin hat die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) den Begriff „Krisenmodus“ zum Wort des Jahres gekürt, dicht gefolgt von „Antisemitismus“ und „leseunfähig“. „Der Ausnahmezustand ist längst zum Dauerzustand geworden“, lautete die Begründung der GfdS. Zur Erinnerung: In Österreich setzte sich das „Kanzlermenü“ – und damit auch ein Synonym mangelnder Maßnahmen gegen Kinderarmut hierzulande – vor „Gierflation“ und „Klimakleber“ durch. Die Jury der GfdS nahm im ablaufenden Jahr 2023 eine zunehmende Radikalisierung der Sprache im öffentlichen Raum wahr. Es falle vielen Menschen schwer, damit umzugehen, dass nicht bewältigte Krisen wie die Erderhitzung, der Russland-Ukraine-Krieg oder die Teuerung laufend von neuen Krisen eingeholt würden – und es dennoch immer noch einflussreiche Menschen gibt, die das alles nicht zu berühren scheint. Die Kluft zwischen den sozialen Schichten wird zunehmend größer.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung