Ohnmacht statt Zukunft
Der Staat kann Lebensbedingungen schaffen, um Kindern ein gutes (ohne Gewähr auf ein glückliches) Aufwachsen zu ermöglichen. Über Dimensionen politischer Verantwortung.
Der Staat kann Lebensbedingungen schaffen, um Kindern ein gutes (ohne Gewähr auf ein glückliches) Aufwachsen zu ermöglichen. Über Dimensionen politischer Verantwortung.
Eine gute Kindheit ist maßgeblich davon abhängig, wie Gesellschaft und Wirtschaft durch die Politik gestaltet werden. Es geht um Infrastrukturen, Verkehr, Schulen, Geldleistungen, Arbeitsplätze und vieles mehr – Rahmenbedingungen, in denen Kinder und ihre Eltern ihr Leben gestalten und mit eigenen Werten und Zielen erfüllen. Eine gute Kindheit ist keine glückliche Kindheit. Das mag paradox klingen, ist jedoch wichtig, wenn es um die Verantwortung der Politik geht. Im Mittelpunkt einer glücklichen Kindheit steht das subjektiv erlebte Wohlbefinden, Zufriedenheit, Momente der Unbeschwertheit und der Freude. Ist die Rede von einer guten Kindheit, dann geht es um materielle Güter, Wohnen, Sicherheit, medizinische Versorgung, Bildung, Mobilität, eine intakte Umwelt, Lebensbedingungen, Chancen. Eine gute Kindheit bezieht sich auf objektive Bedingungen, die durch die Gesellschaft, die Wirtschaft, den Staat herstellbar sind. Und nicht alles, was Teil einer guten Kindheit ist, macht Kinder (unmittelbar) glücklich. Eine glückliche und eine gute Kindheit hängen durchaus zusammen, aber sie verweisen auf verschiedene Dimensionen des Lebens und Aufwachsens. Was sie auch unterscheidet, ist ihre Zukunftsperspektive. Eine gute Kindheit legt die vielen Grundsteine, auf denen sich der weitere Lebenslauf aufbaut, es geht ihr nicht primär um schöne Erinnerungen, sondern um handfeste Chancen, das spätere Leben eigenständig zu gestalten.
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