Vedran Dzihic über die Welt(un)ordnung und warum es eine Gegenidee braucht
Es ist ein neuer, machtpolitischer Darwinismus, der sich als Regel für das 21. Jahrhundert aufdrängt, analysiert der Politforscher. Über die Welt(un)ordnung. Ein Weckruf.
Es ist ein neuer, machtpolitischer Darwinismus, der sich als Regel für das 21. Jahrhundert aufdrängt, analysiert der Politforscher. Über die Welt(un)ordnung. Ein Weckruf.
"Nicht mehr normal“, betitelte der Frankfurter Soziologe Stephan Lessenich sein 2022 erschienenes Buch. Im Untertitel lieferte er gleich die Losung zu unserer Zeit – „Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs“. Die Normalität der vergangenen Jahrzehnte nach dem Ende des Ost-West-Konflikts, so Lessenich, wird sich innerhalb des permanenten Ausnahmezustands, in dem wir schon eine ganze Weile leben, nicht so leicht wiederherstellen lassen.
Es waren mannigfaltige Krisen, die zuletzt an uns vorbeirasten, Verwundungen und Schrammen hinterließen: angefangen von der Weltwirtschaftskrise über die Bedrohung durch den Terror, die sogenannte Migrationskrise, die Corona-Pandemie bis hin zur Klimakrise, die uns als mahnender Gefährte bis ans Ende unserer Leben begleiten wird. Und dann kamen die Kriege – die russische Aggression gegen die Ukraine und der Zermürbungskrieg, der seit Februar 2022 tobt, zuletzt der Ausbruch des Krieges im Nahen Osten. Das alles führt und führte dazu, dass sich das subjektive Gefühl des Kontrollverlustes über das eigene Schicksal auf die Welt übertragen hat.
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