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Ein Plan zur Verhütung des Atomkrieges

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Nach einem Bericht aus Lake Success vom 7. Mai stellte die Atomenergiekommission der Vereinten Nationen nach 22 Monate langer Arbeit an dem Entwurf eines Vertrages zur internationalen Kontrolle der Atomenergie fest, daß es nutzlos sei, die Arbeiten fortzusetzen.

Damit ist das von den Fachleuten schon seit einiger Zeit vorhergesehene Ereignis des Scheiterns der Bemühungen um eine Atomkontrolle ei’ngetreten; es wird keinen Atompakt und kein Verbot der Atomwaffen geben und wir müssen damit rechnen, daß ein allfälliger dritter Weltkrieg mit ausgiebigem Gebrauch von Atombomben und radioaktiver Verseuchung — und zwar voraussichtlich von beiden Seiten her — geführt würde und damit zu einem Millionenmord und zu einer Verelendung der wenigen Überlebenden führen würde, gegen die der zweite Weltkrieg ein relativ harmloses Kinderspiel gewesen wäre. Man darf sich auch nicht der im Westen vielfach gehegten Illusion hingeben, daß ein mit Atombomben geführter dritter Weltkrieg ein Blitzkrieg sein würde, der nach wenigen Tagen die Kapitulation der Sowjetunion erzwingen könnte. Gerade die Lehren des letzten Jahrzehnts zeigen deutlich, wie sehr man sich mit Blitzkriegen verrechnen kann. Vielleicht könnte man — genügende Gewissenlosigkeit vorausgesetzt — mit Atombomben die Großstädte der Sowjetunion binnen kurzer Zeit wirklich so ausradieren, wie es sich Hitler seinerzeit vom Blitzkrieg gegen England erträumt hatte. Aber die bei dieser Gelegenheit direkt noch wenig in Mitleidenschaft gezogene Rote Armee würde gleichzeitig noch genügend viel Kraft haben, um mit Hilfe von ebenfalls modernisierten Vernichtungswaffen einen fürchterlichen Vergeltungsschlag gegen Europa zu führen und es in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu zerstören.

Trotz dieser Perspektiven braucht man dem Nichczustandekommen des Atompakts keine Träne nachzuweinen, weil er ja doch nur der Versuch gewesen wäre, die Viper des Krieges zu zähmen, statt ihr den Kopf abzuschlagen. Eine Verabredung, den nächsten Krieg unter Verzicht auf die Haupttrümpfe der Kriegstechnik mit unmodern gewordenen Waffen zu führen, hätte einen höchst fragwürdigen Wert gehabt und wäre in der Hitze des Vernichtungskampfes voraussichtlich sehr bald gebrochen worden. Wenn man überhaupt schon Verträge schließt und den Willen hat, sie einzuhalten, und diesen Willen auch vom Partner voraussetzt — ohne diesen Glauben und diesen Willen hätte es gar keinen Sinn, überhaupt zu verhandeln —, dann doch überhaupt gleich dahin Übereinkommen, keinen Krieg anzufangen, statt einander zu versprechen, einen schon ausgebrochenen Krieg mit halber Kraft zu führen!

Die logische Fortsetzung dieses Gedankenganges führt auf den Vorschlag eines Nichtangriffspakts zwischen den USA und der UdSSR, der ja zum Unterschied von einem Atomabkommen ohne Verzicht auf wichtige wirtschaftliche und militärische Interessen abgeschlossen werden könnte. Wo liegt das Hindernis?

Ein scheinbar sehr berechtigter Einwand gegen diesen Vorschlag geht von der Tatsache aus, daß ja eine papierene Abmachung, miteinander Frieden zu halten, in Gestalt der Charta der Vereinten Nationen ohnehin schon vorliegt — was hätte es für einen Sinn, ein solches feierliches Versprechen, dessen Ernst von den großen Massen heute immer mehr angezweifelt wird, noch einmal zu geben?

Ferner wird vielfach bezweifelt, daß die militärisch schwachen europäischen Staaten, die das Opfer eines nächsten Krieges bilden würden, imstande sein könnten, die beiden Giganten im Osten und Westen vom Zusammenstoß abzuhalten. Diese skeptische Auffassung bestünde dann zu Recht, wenn die Ursache des Streites ein für beide Teile begehrenswertes Objekt von vitaler Bedeutung wäre, wenn der Streit zum Beispiel um den Besitz eines Gebietes ginge, in dem Bodenschätze vorhanden wären, ohne die keines der beiden Länder mehr weiterleben könnte .

Ein Fall dieser Art liegt aber bei der .egenwärtigen Spannung gar nicht vor. Man findet zwar vielfach die Meinung vertreten, daß der ideologische Zwist nur die Fassade sei, hinter der sich ein Kampf um viel realere Interessen, zum Beispiel um das öl in Persien, verbirgt. Nun wäre aber beim heutigen Stand der Technik und bei den heutigen Preisverhältnissen auf dem Rüstungsmarkt ein Krieg um das persische öl, rein kommerziell genommen, eine dilettantische Stümperei. Denn sowohl die USA als auch die Sowjetunion verfügen im eigenen Lande über sehr reichliche Kohlenvorkommen; seit 20 Jahren kennt man Verfahren, um auf dem Wege der Kohleverflüssigung synthetisches Benzin in hoher Qualität herzustellen, und mit einem winzigen Bruchteil der für die Aufrüstung verwendeten Milliarden ließen sich Hydrieranlagen von solcher Kapazität hersteilen, daß man aus inländischer Kohle viel mehr und besseres Benzin erzeugen könnte als aus dem persischen öl.

Etwas Ähnliches gilt ajuch für den ganzen ostasiatischen Handel. Amerikanische Wirtschaftslehrer haben darauf hingewiesen, daß der Exportgewinn, den die USA im letzten halben Jahrhundert aus Lieferungen nach Fernost gezogen haben, noch lange nicht den Aufwand decken konnte, den die amerikanische Ostasienpolitik schon im Frieden allein gekostet hatte — von den Kriegsausgaben ganz zu schweigen.

Die Lehre daraus: Das Kriegführen ist im 20. Jahrhundert so teuer geworden, daß es — selbst wenn man die moralischen Bedenken gegen den verbrecherischen Wahnsinn des Massenmordes ganz unterdrückte — einfach schon darum zu verwerfen ist, weil es ein miserabel schlechtes Geschäft ist.

Der Streit zwischen Ost und West geht also nicht um geheimnisvolle materielle Interessen, sondern wirklich und ehrlich, ganz so wie es von beiden Teilen verkündet wird, geradewegs um die Freiheit und Sicherheit der eigenen Lebensformen, um den American Way of Life für den Westen und um die Errungenschaften der Revolution für den Osten. Beide Teile fühlen sich von der anderen Seite her bedroht, für .beide Teile könnte selbst ein siegreicher Krieg keinen Nettogewinn bringen, sondern nur das, was ein verläßlicher Friede genau so gewährleisten könnte: die Sicherheit von Leben und Lebensgewohnheiten der Nation.’

Wenn also wir, die künftigen Schlachtopfer des Wahnsinns, uns heute einmischen und den Frieden anzetteln, so muten wir dadurch keinem der Beteiligten einen Verzicht auf vitale Interessen, auf Siege und Gewinne zu, sondern ersparen nur jedem von ihnen ein Meer von Blut und Elend und dazu einige hundert Milliarden Dollar.

Der Einwand also, daß eine europäische Verschwörung gegen den Krieg von den Großmächten als eine unbefugte Einmischung zurückgewiesen oder ignoriert werden könnte, ist daher nicht stichhaltig. Auf welche Weise kann aber die Klärung der Situation zustande kommen?

Am rationellsten offenbar dadurch, daß man an das positiv Bestehende anknüpft. Eine Einigung zwischen der Sowjetunion und den beiden großen Weststaaten hatte ja schon bestanden, hatte zum Siege über zwei mächtige und gefährliche Gegner geführt. Um diese Einigung wieder herzustellen, müssen die inzwischen aufgetauchten Gegensätze fortgeräumt werden, deren Bedeutung jener des gemeinsamen Interesses am Weltfrieden weitaus untergeordnet ist.

In der Deklaration von Teheran hieß es:

„Wir, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Ministerpräsident von Großbritannien und der Premier der Sowjetunion, haben uns in diesen letzten vier Tagen in der Hauptstadt unseres Alliierten, Teheran, getroffen und haben unsere gemeinsame Politik geformt und bekräftigt.”

„Wir drücken unsere Entschlossenheit aus, daß unsere Nationen im Krieg und in dem darauffolgenden Frieden Zusammenarbeiten sollen.”

„…Wir sind sicher, daß unsere Eintracht zu einem dauernden Frieden führen wird. Wir sind uns voll der hohen Verantwortung i bewußt, die auf uns und auf allen Völkern ruht, einen Frieden zru schaffen, der den guten Willen von der überwiegenden Masse der Völker der Welt fordert und der für viele Generationen die Geißel und den Schrecken des Krieges bannen wird.”

„…Wir sind mit Hoffnung und Entschlossenheit hiehergekommen und verlassen den Ort als Freunde in Taty Geist und Zweck.”

Gezeichnet zu Teheran. 1. Dezember 1943.

Roosevelt, Stalin, Churchill Zwei von den hier Unterzeichneten leben noch. Wir haben ein Recht, von ihnen die bündige Erklärung zu verlangen, daß sie damals nicht geflunkert haben, sondern zu ihrem Worte stehen und für diese wichtigste Aufgabe ihres Lebens auch wirklich wieder aktiv eintreten, indem sie die Ursachen für die inzwischen aufgetauchten Zweifel an ihrer Ehrlichkeit aus dem Wege räumen. Es ist sehr bemerkenswert, daß gerade Churchill und Stalin zu jenen gehören, die von der jeweils gegnerischen Presse als die Anstifter des nächsten Weltkrieges hingestellt werden.

Warum fühlt sich der Osten bedroht und ergreift Gegenmaßnahmen, die der Westen wieder als bedrohlich empfindet?

Der Grund dafür liegt im wesentlichen in dem Mißtrauen gegen die Ehrlichkeit und die Aufrichtigkeit der westlichen Politik, das sich in der Sowjetunion auf Grund der Erfahrung in den 30 Jahren ihres Bestandes angesammelt hat. Interventionskriege zwischen 1917 und 1920, andauernde Konspirationen gegen die Sowjetregierung in den zwanziger und dreißiger Jahren, die mit Wissen und teilweiser Unterstützung durch maßgebende Kreise des Westens angezettelt wurden, die vergeblichen Bemühungen Lit- winows im Völkerbund um Durchsetzung des Prinzips der kollektiven Sicherheit, die Beiseiteschiebung Rußlands beim Münchner Abkommen, die aus vielen Anzeichen zutage getretene Absicht der Westmächte, Hitler als Jagdhund gegen den Bolschewismus zu hetzen, alle diese Erfahrungen, gesehen aus der Perspektive des Ostens, führten zu dem Verdacht, daß nunmehr ein neues Spiel dieser Art in Szene gesetzt würde. Als Gründe für diesen neuerlichen Verdacht werden angegeben: die Benachteiligung der durch den Krieg stärker hergenommenen osteuropäischen Länder bei der wirtschaftlichen Unterstützung Europas, die scheinbar zu geringe Energie in der Aufräumung der Reste des Faschismus, das wachsende Entgegenkommen gegenüber Franco, die Ansätze zur Bildung eines Westblocks mit Antikominterntenden- zen.

Warum fühlt sich der Westen bedroht und ergreift Gegenmaßnahmen, die der Osten als bedrohlich empfindet?

Der Grund dafür liegt in der Überzeugung, daß die Freiheit und der Friede der Welt nicht durch eine bestimmte Nation oder eine bestimmte Gesellschaftsform, sondern durch das System diktatorischer, totalitärer Staatsformen bedroht ist. Auch dafür lassen sich auf Grund der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte schwerwiegende Beweisgründe geltend machen. Alle Aggressionsakte, die zu dem großen Krieg führten, die Überfälle auf die Mandschurei, Abessinien, China, auf Polen und auf Pearl Harbour sind nicht von kapitalistischen Demokratien ausgegangen, sondern von totalitären Staaten, deren Schicksal von einem winzigen Klüngel ehrgeiziger Militaristen gelenkt wurde. Zur Herstellung eines dauernden Friedens brauchen wir eine Gesellschaft freier Völker, die auf demokratischem Wege über ihr Schicksal selber entscheiden, statt sich von Diktatoren willenlos zur Schlachtbank führen zu lassen. Aber an Stelle einer Gesellschaft freier Nationen entsteht nach der Auffassung des Westens im OstenEuropas eine neue Diktatur nach der anderen; zu Tausenden strömen Auswanderer und Ausgewiesene aus den Staaten der Volksdemokratien nach dem Westen und berichten Dinge, die die Erinnerung an das Naziregime in Deutschland wachrufen. Daraus ist im Westen jene Strömung entstanden, die von dem Grundsatz ausgeht: Hätten wir Hitler gegenüber ab 1935 die nötige Festigkeit gezeigt, so wäre uns der zweite Weltkrieg erspart geblieben. Einen dritten Weltkrieg können wir nur verhüten, wenn wir gegenüber den neuen Diktatoren im Osten standhaft genug bleiben.

Dies sind die beiden Standpunkte. Jeder der beiden Partner behauptet, daß er selber für den Frieden kämpfe, während der andere den Frieden stört. Wenn es beiden gelänge, durch vernünftiges Eingehen auf die Argumente der Gegner und durch Taten in Form handgreiflicher Beweise des Friedenswillens die Anschuldigungen der Gegenseite zu entkräften, dann könnte nach Schwinden des Alpdruckes ein Wiederaufblühen der vom Kriege hergenommenen Menschheit ein- treten.

Aber weder die beiden überlebenden Unterzeichner der Deklaration von Teheran haben sich ernsthaft mit den gegen sie erhobenen Beschuldigungen auseinandergesetzt, noch hat irgendein anderer der verantwortlichen Politiker der einen oder ‘der anderen Seite die Besonnenheit gefunden, sich einmal mit den Argumenten der Gegenseite in einer für die andere Seite auch wirklich verständlichen Sprache auseinanderzusetzen und sie zu widerlegen.

Die Welt leidet wirtschaftlich und moralisch unsagbar schwer unter der Unsicherheit und der Drohung des Krieges. Aber wer findet sich bereit, den Stier bei den Hörnern zu packen und die Großen der Welt an ihre Pflicht und an ihre Verantwortung zu erinnern, von der sie am 1. Dezember 1943 in großen Worten gesprochen haben? Die Politiker handeln und feilschen über lächerlich kleinliche Belange, die Wissenschaft guckt in die Luft und tut so, als ob sie all dies nichts anginge — Einstein und einige wenige andere bilden da eine rühmliche Ausnahme! —, die amerikanische Presse spricht weiter vom Krieg, die Sowjetpresse spricht zwar nicht vom Krieg, führt aber eine Sprache von so fanatischer Schärfe und Unversöhnlichkeit, daß jeder Versuch einer Verständigung im Keim erstickt wird, und wenn dann irgendwo der kleine Mann aus dem Volk gegen diesen Irrsinn aufzumucken beginnt, sagt man ihm: Pst, pst, nicht stören, jetzt kommt in Amerika die Präsidentenwahl!

So droht sich das alte Spiel zu wiederholen: die Menschen, denen das gemeinsame Schicksal einer Katastrophe bevorsteht, zanken sich wie Schuljungen wegen lächerlicher Kleinigkeiten und kommen auf ihre demokratische Solidarität erst drauf, wenn sie im Bunker oder hinter Stacheldrähten gemeinsames Leid erleben. Besinnen wir uns doch unseres gemeinsamen Interesses, bevor noch abermals der Wahnsinn triumphiert! Was wir brauchen, ist eine vom Nordkap bis Sizilien reichende Koalition von Menschen, von Parteien und Völkern, die gar nicht etwa ihre sonstigen Differenzen und Gegensätze ganz zu begraben brauchen, die aber hinsichtlich des Vorranges des einen überragenden Interesses am Frieden vorbehaltlos einig sind und die gewillt sind, die Kraft dieser Einigkeit zu benützen, um die Großen Drei durch den1 starken Druck der öffentlichen Meinung zu veranlassen, ihrem Worte vom Dezember 1943 getreu, „einen Frieden zu schaffen, der den guten Willen von der überwiegenden Masse der Völker fordert”. Der Ruf der Millionen muß den Staatsmännern eindringlich sagen: Wir, die überwiegende Masse der Menschen, haben den guten Willen, aber ihr Politiker habt es nicht zuwege gebracht, euch zu verständigen, obwohl ihr es gelobt habt. Besinnt euch eurer Verantwortung!

Die Forderung muß dahin gehen, daß die Staatsmänner der Großen Drei sich ihrer Verpflichtung zur Verständigung nicht durch den Streit über die lächerlich nebensächliche Frage des Ortes einer Zusammenkunft oder durch Ausreden auf dringende Staatsgeschäfte entziehen, sondern sich zur Beratung zusammensetzen und durch Erzielung einer vernünftigen Einigung zeigen, daß sie ihr Geld wert sind. Sie würden es nicht verdienen, Staatsmänner genannt zu werden, wenn es ihnen nicht gelänge, in offener Aussprache den Vorwurf der Friedensstörung zu entkräften und einen gemeinsamen Plan zur Beseitigung der seit 1945 aufgetauchten Differenzen zu entwerfen. Die Bedeutung dieser Differenzen steht weit hinter der lebenswichtigen Aufgabe der Verhinderung eines alles zerstörenden Krieges zurück.

Die Einigungsarbeit wird ihnen um so leichter werden, je stärker und gebieterischer in allem Ländern der Ruf nach Liquidierung der Kriegspolitik von der Straße her erschallt. Die gutgemeinte Locarnopolitik der zwanziger Jahre blieb nur ein Spiel der Diplomatie ohne den nötigen Widerhall in den breiten Massen, die damals schon durch Hitler und andere Agitatoren in der Richtung zum kriegerisch-chauvinistischen Nationalismus gehetzt wurden. Die zu schaffende Antikriegskoalition unseres Atomzeitalters muß dagegen den Willen der Völker, in Frieden und Ruhe leben zu können, durch alle zur Verfügung stehenden Mittel der Massenkommunikation, durch Presse und Rundfunk deutlich genug zum Ausdruck bringen und in die breiten Volksschichten tragen.

Als Herolde und Helfer einer solchen Koalition können natürlich die Friedensgesellschaften und die Ligen für die Vereinten Nationen in den einzelnen Ländern gute Dienste leisten. Die Hauptträger der Bewegung selbst müssen aber die großen menschlichen Institutionen sein: die christlichen Kirchen und der internationale Gewerkschaftsbund. Mein Vorschlag geht dahin, daß diese großen Organisationen die Führung übernehmen und andere, namentlich die Jugendbünde, zur Teilnahme bewegen. Wenn diese großen menschlichen Gemeinschaften mit ihren überstaatlichen Organisationen an diesem Werk Zusammenarbeiten, dann werden sie die Kraft finden, eine Volksbewegung weltweiten Ausmaßes in Gang zu bringen, die nach dem Grundsatz handelt: zuerst die lebenswichtigen gemeinsamen Belange verfechten, dann erst für die minder wichtigen trennenden Sonderinteressen kämpfen. Eine Bewegung dieser Art wird die Kraft haben, die Politiker und Staatsmänner davor abzuhalten, in einen dritten Weltkrieg zu taumeln, der die Vernichtung Europas und die Verelendung der übrigen Welt brächte.

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