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„Gurrelieder“
Im Rahmen der Festwochenkonzerte war die Wiederbegegnung mit Arnold Schönbergs „Gurte-Liedern“ zweifellos eine der freundlichsten.; Als Hauptwerk seiner romantischen Periode, zwischen op. 4 und op. 5 stehend, gilt dieses abendfüllende Oratorium auch den bedingungslosen Traditionalisten und Ablehnern des späteren Schönberg als „schön“ im Sinne von Klang und Gestaltung, wie ja auch schon die Uraufführung 1913 unter Franz Schreker ein Triumph für Schönberg wurde. Diesmal stand Josef Krips am Pult, und seine gründliche Kenntnis der Partitur ermöglichte ihm eine sehr klare Gliederung des ungeheuren Klangapparats, aber auch die geistige und psychologische Spannung der Inneren Dramatik. Arturo Sergi und Gundula Janowitz sangen das den ganzen ersten Teil umfassende Liebesduett In sich immer steigernder Ausdruckskraft und mitreißender Hingabe, Christa Ludwigs „Lied der Waldtaube“ war gesanglich und inhaltlich der Höhepunkt des Abends, ergänzt von Waldemars Aufbegehren (2. Teil). Murray Dickie in der kleinen Rolle des Klaus-Narr war ebenso wie Herbert Lackner in der des Bauers hervorragend in stimmlicher und typisierender Hinsicht. Die Sprecherin Eva Pilz konnte leider nur in den sehr laut gesprochenen Teilen über das untermalende Orchester triumphieren. Wiener Singakademie, Schubertbund und Chorus Viennen-sis absolvierten ihre chorischen Aufgaben mit Schwung und Elan. Spürbar aber lag die Durchgestaltung dieses riesigen Ensembles in der Kraft des Dirigenten, der auch das Orchester der Wiener Symphoniker zu einer Leistung hob, die ein Separatlob verdiente und erhielt.
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