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Bozner Furioso

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Aufatmen in Wien und Rom, Hektik in Bozen: das kennzeichnet die Urlaubsstimmung rund um die Südtirolfrage in diesem Sommer.

Während nach dem Kirchschläger- Besuch in Rom, nach dem Beschluß eines Autonomieverfassungsgesetzes im italienischen Parlament die Konflikte vorläufig beigelegt scheinen, rumoren die „Falken“ in Bozen aufs neue. Die SVP steht möglicherweise vor einem heißen Herbst, der die Partei der Tiroler an den Rand der Spaltung drängen könnte. Der SVP- Abgeordnete Riz erklärte neuerlich auch in Innsbruck, daß er gegen den IGH-Vertrag, den Kirchschläger bekanntlich unterschrieben hatte, sei: „Wir werden sehen, wer recht hat!“

Der Abgeordnete Dietl macht aus seinem „Nein“ zur Politik der SVP- Parteiführung kein Hehl. Und der stellvertretende SVP-Obmann Brügger wird sich wahrscheinlich gleichfalls gegen das Autonomiegesetz entscheiden.

Bei alledem hat es den Anschein, daß 50 Jahre nach Südtirols Eingliederung in Italien auch die Politiker an Etsch und Eisack echte „italienische Zustande“ eingeführt haben: und wie die Großen am Tiber singen, zwitschern offenbar auch die Kleinen im Norden. Mal so, mal so, gegeneinander, zwischeneinander, gelehrig in den Intrigen, wortgewaltig in der Kabale.

Tatsächlich: man kann auch mit deutscher Muttersprache ganz schön furioso sein.

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