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Der Gott Israels

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Gott offenbart sich in der Geschichte des Volkes Israel. Was sind die Inhalte dieser Offenbarung?

# Der Gott Israels ist der eine und einzige Herr, der keine fremden Götter neben sich duldet. Der Gottesglaube Israels ist ein Monotheismus.

# Der Gott Israels offenbart sich als der Herr der Geschichte. Gott ist und bleibt in den Siegen und Niederlagen des israelitischen Volkes die alles bestimmende Macht. ,Jsraels Siege sind vor allem am Anfang Manifestation von Jahwes Macht, die größer ist als die der Ägypter, des Pharao und ihrer Götter. Aber Israels politischer Niedergang, seine Not: Niederlage, Gefangenschaft und Exil, sind nicht Niederlagen Jahwes, nicht das Zeichen seiner Ohnmacht, sondern die von Jahwe gewirkte und verfügte Antwort auf Israels Unglauben” (Heinrich Fries). Niederlagen sind kein Grund, sich von Gott loszusagen, sondern sich zu bekehren.

# Gott offenbart sich in der Geschichte dieses Volkes als der Heilige. .Jieiligkeit ist der Ausdruck der Erhabenheit und Herrlichkeit gegenüber aller Kreatürlichkeit, vor allem des Menschen, Ausdruck ferner der Lauterkeit gegenüber aller .Unreinheit'” (Heinrich Fries). Die Heiligkeit Gottes erfordert das Heiligsein des Volkes.

# Gott ist der Schöpfer Himmels und der Erde. Der Gott Israels ist nicht bloß ein Stammesgott. „Sein Gott ist der Gott, der von Anfang an, seit der Schöpfung der Welt, in der Menschheit wirksam und den Menschen offenbar war” (Heinrich Fries). Die Entstehung der Welt ist nicht — wie im Glauben vieler Nachbarvölker — mit der Geburt und dem Werden der Götter verbunden. Gott schafft die Welt aus nichts durch sein freies Wort.

# In der Geschichte Israels wird Gott erfahren und offenbar als ein personaler Gott. ,J3esonders anschaulich wird die Personalität hervorgehoben in den Aussagen: Gott hat ein Angesicht, Gott hat ein Herz. Angesicht bedeutet das ^Zugewendete' die Zuwendung Jahwes in freiem Erbarmen. Mit dem Wort Jlerz'... wird gesagt, daß Jahwe ein Herz hat. Davon ist die Rede, wenn von Jahwes Liebe, Mitleid, Erbarmen und Gnade die Rede ist” (Heinrich Fries).

Diese Aussagen sind im A l-ten Testament wesentlich und zentral. Mit Recht sagt A. Deißler: „Wer das Ich und das Du, das Er und Selbst Gottes als Hinweise auf dessen Personalität aus der Bibel herauszuoperieren versucht, in welchem Namen und in welcher Absicht auch immer, muß wissen, daß seine Operation mit einer Leiche endet”.

(17. Teil einer am Buch „Fundamentaltheologie ” von Heinrich Fries (Sty-ria 1985) orientierten Serie.

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