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Eine Woche Österreich

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Immer neue Verhaftungen weiten den Skandal um Provisionszahlungen rund um den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) in Wien sowie anderer Großprojekte immer weiter aus. Am Wochenende wurde ein zweiter leitender Angestellter der Siemens-Tochterfirma Knoblich verhaftet. Bei der Dienstagsitzung des parlamentarischen Untersuchungsausschusses sollte FPÖ-Ob-mann Norbert Steger seinen Verdacht auf Parteienfinanzierung aus Schmiergeldern präzisieren. Trotzdem war schon vorher klar, daß weder SPÖ noch ÖVP ihren Zorn über Steger weiterpflegen würden - die SPÖ, weil sie die Kontakte zur FPÖ möglichst intakt erhalten möchte (nicht zuletzt deshalb auch die Einladung an Ex-Rechnungshofpräsident Jörg Kan-dutsch zu „begleitender Kontrolle” des weiteren AKH-Baus), die Volkspartei, weil sie nicht weiter den Eindruck versuchter Vertuschung erwecken will. In dem Bemühen, Steger als Ausschußobmann nicht „zu groß werden” zu lassen, hat sie ohnehin schon manchmal erstaunlich ungeschickt taktiert. #

Neuer Chefredakteur des

Nachrichtenmagazins,, Wochenpresse” wird mit 1. Oktober Hans Magenschab, ein früherer Chefredakteur der FURCHE und Verfasser mehrerer Bücher (u. a. „Joseph II.”): hoffnungsvolle Lösung des schwierigen Problems, den zum ORF abwandernden bisherigen redaktionellen Leiter Franz Ferdinand Wolf zu ersetzen. Von sozialistischer Seite wurde in jüngster Zeit wiederholt kritisiert, daß Generalintendant Gerd Bacher zu viele „bürgerliche” Journalisten zum ORF hole und damit die „Konsenspolitik” verlassen habe.

Kabelfernsehen in der Steiermark soll demnächst Wirklichkeit werden: Dieser Tage wurde in Graz die „Steirer-Kabel” Ges. m. b. H. & Co. KG gegründet, die zu 49 Prozent dem Druck- und Verlagshaus Styria, zu 10 Prozent der Beratungsund Beteiligungsfirma „Tele-bild” und im übrigen acht steirischen Wirtschaftsunternehmen gehört. Geschäftsführer sind Hanns Sassmann und Helmut Lenhardt, Die Steirer-Kabel wird sich auch an der in Kürze zu gründenden steirischen TV-Landesgesellschaft und an der Kabel-TV Graz beteiligen. *

Franz Bauer, bis vor kurzem Geschäftsführer der Androsch-Steuerberatungsfirma „Consul-tatio”, noch immer Mehr,heits-eigentümer der beim AKH-Bau abschöpfenden Firma ökodata, hat Selbstanzeige wegen Nicht-versteuerung von Wertpapieren für zwei Millionen Schilling erstattet. Ein sauberer Minister-freund ...

Die Salzburger FPÖ hat Vorschläge für eine Reform des Bundesrates erstattet. Kernstück: Jede der neun Landesregierungen soll drei (nicht extra bezahlte!) Vertreter in die dann nur noch aus 27 (derzeit 54) Mitgliedern bestehenden Länderkammer entsenden: ein Vorschlag, zu dem man sich, sagt man nein, eine gute Begründung einfallen lassen muß!

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