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Eine Woche Weltpolitik

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George Bush, ehemaliger Direktor des amerikanischen Geheimdienstes CIA und früherer US-Botschafter bei den Vereinten Nationen sowie in der Volksrepublik China, zieht als Vizepräsidentschaftskandidat mit dem republikanischen Präsidentschaftsanwärter Ronald Reagan in den Wahlkampf um das höchste politische Amt in den Vereinigten Staaten. Bush ist vergangene Woche beim Parteikonvent der Republikaner in Detroit von Reagan für diesen Posten vorgeschlagen und seine Nominierung vom Konvent dann auch einstimmig gebilligt worden. Die „Grand Old Party” präsentiert sich damit den amerikanischen Wählern zwar mit geschlossenen Reihen, von einer einigen Partei war in Detroit allerdings nicht allzu viel zu spüren. Das zeigte allein das harte parteiinterne Ringen bei der Wahl des Vizepräsidentschaftskandidaten, bei dem Ex-Präsident Gerald Ford auf der Strecke blieb, weil er mehr Mitsprache und Mitverantwortung für diese Funktion gefordert hatte.

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In Bolivien haben putschende Offiziere am 18. Juli die Ubergangsregierung der Präsidentin Lidia Gueiler abgesetzt und die Macht an sich gerissen. Eine Junta aus den Befehlshabern der drei Teilstreitkräfte setzte General Luis Garcia Meza als neuen Machthaber ein und erklärte das ganze Land zur Militärzone. Der Putsch erfolgte drei Wochen vor der geplanten Amtseinführung von Hernan Silez Zuazo, der ausden jüngsten Präsidentschaftswahlen als Sieger hervorgegangen war. Der Erzbi-schof von La Paz, Jorge Manri-que, verurteilte in einem Hirtenbrief den Versuch der Militärs, „die Stimme des bolivianischen Volkes zum Schweigen zu bringen”. Makabres Detail am Rande: Lateinamerika-Experten sind sich nicht einig, ob es sich um den 189., 200. oder bereits 211. Putsch in der 155jährigen Geschichte Boliviens handelt. *

Japans neuer Premierminister heißt Zenko Suzuki: Am 17. Juli wurde der 69jährige Politiker im Unterhaus mit 291 von 508 gültigen Stimmen zum neuen Regierungschef gewählt, nachdem ihn die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) bereits am 15. Juli zu ihrem Präsidenten erkoren hatte. Neuer Außenminister ist der nach dem Tode Masayoshi Ohiras interimistisch als Ministerpräsident eingesetzte Masayoshi Ito. Allgemein wird erwartet, daß sich unter der neuen Regierung Zenko Suzukis keine wesentlichen Änderungen der japanischen Politik ergeben.

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Der Norddeutsche Rundfunk

(NDR) bleibt als Dreiländeranstalt bestehen. Der Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD) sowie die CDU-Ministerpräsidenten Gerhard Stoltenberg (Schleswig-Holstein) und Ernst Albrecht (Niedersachsen) einigten sich am 16. Juli über eine Fortführung des NDR. Die NDR-„Monopol-klausel” erlischt allerdings mit Beginn des Jahres 1983, wodurch dann der Betrieb privatrechtlicher Sender und die Einführung und Gestaltung neuer Medien vorbereitet werden können.

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