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Pfarrkirche Lackenbach

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Für die neue Pfarrkirche, die als Gottesdienststätte die hiefür verwendete Schloßkapelle ersetzt, fand sich ein ausgezeichneter Bauplatz am Ende des gegen NO ansteigenden langgestreckten Ortsplatzes. Dadurch erhielt die neue Kirche eine beherrschende Lage im Ortsbild, die allerdings mit der Schwierigkeit verbunden war, daß das Gelände in der Längsrichtung der Kirche um zirka vier Meter anstieg. Durch diese Geländeunebenheit wurden die Anlagen und der Grundriß der Kirche weitgehend beeinflußt. Da aus Platzgründen eine Querstellung der Kirche nicht möglich war, mußte der gewaltige Höhenunterschied durch eine geschickte Staffelung des Fußbodenniveaus und durch innerhalb des Baues liegende Stufenanlagen bewältigt werden.

Der in der Gebäudeachse angeordnete Turm beherrscht das Platzbild und birgt im Erdgeschoß eine breite Aufgangsstiege zum Kirchenschiff. Dem Turm ist eine Halle vorgelagert, die an drei Seiten Eingänge besitzt,mit dem erhöhten Haupteingang in der Kirchenachse. Dieser ist durch ein steinernes Gemmenkreuz besonders hervorgehoben. Vorhalle und Aufgangsstiege bilden eine räumliche Einheit. Durch Glastüren gelangt man ins hochgelegene Langhaus, das mit einer segmentbogenförmig gewölbten und verputzten Decke versehen ist. Ein schmales Seitenschiff an der linken Seite enthält die Windfänge von zwei Seiteneingängen und Platz für zwei Beichtstühle und einen kleinen Nebenaltar. Das Presbyterium, in Form einer Estrade, liegt gegenüber dem Kirchenfußboden um einen Meter erhöht. Am Fuße dieser Estrade befindet sich die Kommunionstufe. Den Abschluß nach vorne bildet eine große, halbkreisförmige, gewölbte Apsis mit dem Hochaltar, der wieder um drei Stufen höher steht. Auf der Estrade ist noch Platz für Tabernakelstele und Taufstein. Die Sessio als Wandbank mit Mittelsitz soll nach frühchristlichem Brauch in der Apsis hinter dem Hochaltar Aufstellung finden.

Die architektonische Formgebung der Kirche entspricht mehr den konservativen Vorstellungen mit Rücksicht auf die ländliche Bevölkerung und den Ortscharakter. Aus diesen Gründen erhielt der Turm eine vierseitige Spitze Pyramide als Bekrönung und dadurch eine Bauform, die für burgenländische Kirchen charakteristisch ist.

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