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Vorstellung

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Kein fertiges Reformprogramm, aber grundsätzliche Überlegungen zur Rundfunkreform präsentierte der frisch gekürte „General“ Gerd Bacher seinen Exkollegen van der Presse. Den umfangreichsten und interessantesten Teil seiner Ausführungen widmete Bacher der geistigen Reform, die der Verprovdnziiali-ierung Österreichs, das mehr sei als ein „Fremdenverkehrsreservat der Herrein Tnawiicek und Karl“, ein Ende setzen müsse. Die „österreichische Kultur“ dürfe dabei nicht wie ein lieber Verstorbener behandelt wierden, sondern das geistige, wissenschaftliche, künstlerische Österreich müsse mobilisiert werden. Die dazu nötigen Fachleute will Bacher nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland, unter den vielen im Ausland täitigen Österreichern, rekrutieren. Neben der inneren Missdon müßte der Rundfunk jedoch auch eine äußere Mission erfüllen — als Drehscheibe für das Gespräch zwischen Ost und West. Information und Kontrolle — als wichtigste demokratische Funktion eines Mei-nungsbildungsmcnopolsi, wie es der österreichische Rundfunk besitzt — müßten sowohl qualitaitiv als auch quantitativ für alle Sektoren des öffentlichen Lebens aufgewertet werden. Die Realisierung dieser Pläne erfordert eine grundlegende personelle, organisatorische und wirtschaftliche Reform, die, wie Bacher betonte, „Monate und auf manchen Sektoren Jahre“ dauern werde.

Die radikale Sanierung von Rundfunk und Fernsehen, die das Volksbegehren zum Ziel hatte, wird Energie, Initiative und Geschick erfordern. Gerd Bacher hat bei seinem ersten Auftreten in der Öffentlichkeit sowohl Energie als auch Geschick bewiesen. Seine nächsten Initiativen, die Auswahl seiner führenden Mitarbeiter, werden ein weiterer wichtiger Schritt zur Reform sein.

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