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Fiat-Alpentest der Lastwagen

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Kaum war die große Internationale Alpenfahrt beendet, begann eine zweite, kleinere, weniger spektakuläre, aber mindestens ebenso bedeutsame, die im technisch-wirtschaftlichen Bereich Akzente setzte: Vom 13. bis zum 15. September fuhren vier vollbeladene „Giganten der Landstraße“ über die Südrampen der steilsten und längsten Bergstraßen Europas, die Turrach und den Großglockner, mit ihren 25 Prozent Steigungen, und stellten alle jene Eigenschaften unter Beweis, die von Schwerlastwagen verlangt werden, wie Steigvermögen, hohes Drehmoment bei niedrigen Tourenzahlen, angemessene Geschwindigkeit auch unter ungünstigen Bedingungen — dort oben herrschten ja jetzt bereits winterliche Verhältnisse — und entsprechende Transportleistung trotz der durch die Höhe bedingten verminderten Motorkaft.

Hier kämpften nicht verschiedene

Marken gegeneinander um den Endsieg, sondern vier schwere Fiat-Lastwagen bewegten Nutzlasten von mehr als 9, 11, 22 und 25 Tonnen über die Pässe. Im Detail: Eine Solopritsche 684 NP mit 16 Tonnen Gesamtgewicht, ein Solokipper 619 N 1 mit 19 Tonnen, ein 38-Tonnen-Last-zug des gleichen Modells und schließlich der Größte von allen, ein 42-Tonnen-Lastzug 697 NP. Daß die beiden erstgenannten die Strecke spielend bewältigten, nimmt weiter nicht wunder, sie verfügen, vollbeladen, über eine Steigfähigkeit von 45 Prozent, sie beziehen ihre Kraft von einem fast 10 Liter großen Sechszylinderdieselmotor mit Direkteinspritzung (200 DIN PS bei 2500 Touren), für die beiden Lastzüge steht der rund 14 Liter umfassende 260 DIN PS bei 2200 Touren leistende Motor der gleichen Bauart zur Verfügung. Die höchsten Drehmomente betragen jeweils 70 mkp beziehungsweise 100 mkp bei jeweils etwa 1200 bis 1000 Umdrehungen. Die Leistungen konnten um so eher erbracht werden, als bei allen Fiat-Lastwagen nicht nur die Getriebe-und Achsuntersetzungen besonders gut auf die Motorleistungen und die Gewichte abgestimmt sind, sondern auch, weil man es verstanden hat, die Motoren auf hohe thermische und verbrennungstechnische Belastungen zu trimmen. Darüber hinaus bewiesen die Fahrzeuge — und natürlich auch ihre Lenker — ausreichende Wendigkeit in der Bewältigung der zahlreichen scharfen Kehren der beiden Bergstrecken.

Bei einer aus dem Anlaß der gelungenen Alpenfahrt veranstalteten Pressekonferenz wies der Gesellschafter von F. M. Tarbuk & Co., Kurt Tarbuk-Sensenhorst, auf die seit über einem Jahr bestehende erfolgreiche Zusammenarbeit mit Fiat-Turin einerseits und Wedam in Villach anderseits hin. Im Mai 1971 übernahm Tarbuk & Co. die Vertretung der Fiat-Lastwagen für Nord-und Ostösterreich, während Wedam für den Süden und Westen verantwortlich zeichnet. Ein Bestand von mehr als 1300 Fiat-Lastwagen von 1,5 Tonnen aufwärts ist ein Beweis dafür, daß beide Firmen sich gegen eine potente Inlandsfabrikation und eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz ausländischer Firmen zu behaupten verstehen. Beide Importeure von Fiat-Lastwagen haben allerdings auch gewaltige Anstrengungen gemacht, um dem Ruf der eigenen Firmen und der von ihnen vertretenen Marke gerecht zu werden; allein auf dem Vertretungsgebiet von Tarbuk wurden 20 Fial--*' Lastwagen-Vertragswerkstätten aufgestellt, das Zentralersatzteillager komplettiert und eine neue große Reparaturhalle in Wien X geschaffen.

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