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Ein blutiger Kampf...

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Die in Frankreich erscheinende Monatszeitung der Bewegung gegen Rassismus, Antisemitismus und für den Frieden „droit et liberte“ analysiert die derzeitige Situation in den südlichen Ländern Afrikas und stellt eine düstere Prognose:

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Die in Frankreich erscheinende Monatszeitung der Bewegung gegen Rassismus, Antisemitismus und für den Frieden „droit et liberte“ analysiert die derzeitige Situation in den südlichen Ländern Afrikas und stellt eine düstere Prognose:

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„Es muß festgestellt werden: Die Weltpresse und die Öffentlichkeit beginnen sich fast ausschließlich erst für die unterdrückten Völker zu interessieren, wenn sie revoltieren wenn eina heftige Krise entstanden ist und Blut fließt. Im Süden Afrikas können die weißen Minderheiten ihre Herrschaft nur miit Gewalt aufrechterhalten. Aber da es sich um Gewalt handelt, die alle Tage angewandt wird, die sogar im Gesetz verankert ist, erscheinen diejenigen, die sie ausüben, als die Vertreter der .Ordnung', und man ist versucht, anzunehmen, ,es geschähe nichts'. Dennoch zeugt die jüngste Zunahme der Diskriminierung und Zwangsmaßnahmen von einem verstärkten Widerstand der schwarzen Nationen in der rassistischen .Bastion', die die Südafrikanische Union, Rhodesien und die portugiesischen Kolonien (Angola und Mocambique) darstellen.

In den Gefängnissen Rhodesiens gibt es viele Verurteilte, von denen mehr als 100 im nächsten Augenblick hingerichtet werden können. 120.000 portugiesische Soldaten stehen der Befreiungsbewegung in Angola und Mozam-bique gegenüber, die Polizei und die Armee Südafrikas befinden sich im Kriegszustand und arbeiten eng mit den rhodesischen und portugiesischen Streitkräften gegen die Guerillas zusammen, die sich in dieser Region bilden. Wir müssen uns klar sein darüber: Im Süden Afrikas bahnt sich zwischen 5 Millionen Weißen, die an ihren kolonialen Privilegien festhalten, und 30 Millionen Schwarzen, die nach Freiheit streben, ein dramatischer Zusammenstoß an, ein blutiger Kampf von internationaler Reichweite, der innerhalb kurzer Zeit Schlagzeilen in der Presse machen wird. Kann man diesen Zusammenstoß vermeiden? Können sich Gerechtigkeit und Gleichheit auf friedlichem Wege durchsetzen?

• Um das. zu erreichen, müßte man als erstes die Beschlüsse der UNO anwenden, die die rassistischen Regierungen isolieren wollen. Im Gegensatz dazu fließt alber Kapital aus Frankreich, Amerika, England und Westdeutschland in dieses Gebiet, das reich an Edelmetallen ist und in dem die Apartheid die Voraussetzungen für die größten Gewinne der Welt schafft. Frankreich liefert immer mehr Waffen an die südafrikanischen Rassisten und begünstigt ihre Propaganda durch Sportveranstaltungen.''

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