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Lebenserwartung: maximal 85 Jahre

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Wie groß die Zunahme des Anteils der alten Menschen ist, erkennt man bei Vergleichen von Bevölkerungsdaten über lange Zeiträume: Im Jahr 1900 gab es weltweit rund 15 Millionen Menschen, die älter als 65 Jahre waren (ein Prozent der Weltbevölkerung). Bis 1992 hat sich dieser Wert mehr als verzwanzigfacht: 342 Millionen (6,2 Prozent der Bevölkerung) sind derzeit in dieser Altersklasse. Der Trend wird sich fortsetzen: Bis zum Jahr 2050 soll die Zahl der über-65jährigen auf 2,5 Milliarden ansteigen. Dann wird etwa jeder vierte älter als 65 Jahre sein.

Hinter diesem Vorgang steckt die enorme Verlängerung der Lebenserwartung, nicht nur in den Industrieländern. Hier wurden Werte erreicht, die man lange für Utopie hielt. So hatte etwa der französische Demograph Jean Bourgeois-Pichat noch in den achtziger Jahren errechnet, die Lebenserwartung könne 77 Jahre nicht überschreiten .

Aber schon kurz nach der Veröffentlichung der Überlegungen erreichte die Lebenserwartung in einigen Ländern bereits höhere Werte. Es gibt Demographen, die damit spekulieren, daß die Lebenserwartung bald 100 Jahre betragen könnte. Auch das scheint unrealistisch.

Eine realistische Einschätzung veröffentlichte „Scientific American”. 85 Jahre dürfte eine Obergrenze sein, selbst wenn man etwa Krebs wirksamer bekämpfen sollte. Dann würde die Anfälligkeit alter Menschen für andere Krankheiten eben steigen. Nur wenn es gelingt, den Alterungsprozeß selbst zu verlangsamen, könnte die erwähnte Grenze überschritten werden.

Näheres siehe

„Scientific American ”, April 199), Seiten 46-S2

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