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Vorarlberg: Ein Land bekennt sich zu seinem Tourismus

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Die wirtschaftliche Bedeutung des Tou- rismus in Vorarlberg ist unbestritten und an Hand deutlicher Zahlen zu belegen:

20 Prozent des Bruttoregionalprodukts werden durch den Tourismus getragen, über 14.000 Menschen sind direkt im Tourismus beschäftigt. Über 13 Milliar- den Schilling bringt dieser Wirtschafts- zweig pro Jahr für Vorarlbergs Wirt- schaft und damit erreicht der Tourismus rund 40 Prozent des Vorarlberger Ex- porterlöses. 34 Prozent dertouristischen Einnahmen fließen an Steuern der All- gemeinheit zu.

Bei dieser großen wirtschaftlichen Be- deutung einer Branche, die dazu immer mehr in Sozial- und Umweltdiskussio- nen eingebunden wird, ist die Veranke- rung im Bewußtsein der Bevölkerung wichtig. Denn die Fremdenverkehrspo- litik des Landes Vorarlberg und damit seiner Marketingorganisation, des Lan- desverbandes für Tourismus, zielt auf eine Entwicklung des Tourismus im Einklang mit Umwelt und Menschen ab, wobei die Interessen der einheimischen Bevölkerung vor jenen der Gäste ste- hen sollen.

Der Landesverband hat daher im Rah- men einer demoskopischen Erhebung die Tourismusgesinnung der Vorarlber- ger Bevölkerung erheben lassen. Das Ja zur Branche fiel überzeugend hoch aus, sensible Bereiche wie Umwelt, Verkehr und regionale Entwicklung nach föderalistischem Grundsatz mahnen jedoch zur Behutsamkeit bei künftigen Konzepten.

Einige der wichtigsten Ergebnisse der

Untersuchung seien kurz erwähnt:

- 80 Prozent der Vorarlberger haben oft oder gelegentlich Kontakt mit Gästen,

- 91 Prozent halten den Tourismus für wichtig oder sehr wichtig, die Bevölke- rung gab dem Tourismus die "Schulno- te" 1,65,

- für 96 Prozent ist der Tourismus ein wichtiger Arbeitgeber,

- 88 Prozent gestehen ihm einen ho- hen Anteil am Wohlstand im Lande zu,

- für 66 Prozent sorgt er für den regio- nalen Einkommensausgleich, und für

- 61 Prozent dient er der Existenzsi- cherung der Bergbauern.

Kritik geht in erster Linie in Richtung Umwelt:

- zwei Drittel der Vorarlberger fürchten eine Naturschädigung durch den Tou- rismus,

- über die Hälfte fühlt sich vom Stra- ßenverkehr in der Lebensqualität be- einträchtigt, doch nur

- 22 Prozent fürchten eine Beeinträch- tigung der Volkskultur durch den Tou- rismus.

Auch die Freizeitwünsche der Einhei- mischen wurden erkundet: in erster Linie wünschen sie Wandermöglich- keiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Radwanderwege, Erlebnisbäder und Golfplätze.

Daß Gäste gerne nach Vorarlberg kom- men, weil das Land viel an Schönheiten zu bieten hat, sehen 96 Prozent der Vorarlberger ein, die Funktion des Tourismus als völkerverbindendes Element bejahen 88 Prozent.

Landesverband für Tourismus

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