Die EU will Pflanzenschutzmittel, die in Verdacht stehen, Bienen zu töten, verbieten. Doch Österreich ist dagegen. Deshalb führen die Bienen neben ihrem Überlebenskampf eine hitzige politische Debatte an.Es war am 16. Mai vor einem Jahr, als das Sterben begann. In Schichten von zwei bis drei Zentimetern lagen die Bienen in seinen Stöcken. Vier Tage dauerte es, dann waren alle zwei Millionen Bienen tot. 42 Völker, ein ganzer Bienenstand. Vier Tage lang sah der Berufsimker Wolfgang Pointecker aus Wippenham in Oberösterreich seinen Honigsammlerinnen beim Sterben zu und konnte nichts
* Das Gespräch führte Gerlinde WallnerSeit 400 Jahren sind Teile des Dunkelsteinerwalds (NÖ) in Besitz der Familie Montecuccoli. Felix Montecuccoli, Präsident der Land und Forst Betriebe Österreich, erklärt, wie die Familie eine nachhaltige Forstwirtschaft ermöglicht.Die Furche: Wie sieht eine moderne nachhaltige Waldbewirtschaftung aus?Felix Montecuccoli: Der innerste Kern der Waldbewirtschaftung ist es, reife Bäume zu ernten. Neue werden wieder angepflanzt, junge Bäume gepflegt. Zweistens muss eine Balance zwischen Ökonomie und Ökologie gefunden werden. Die ökonomische Seite ist
Für mehr als 145.000 Österreicher ist Wald eine zumeist spärliche Einkunftsquelle. Doch der Wert der Forstarbeit ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Für manch einen ist der Wald zum Sinn und Inhalt geworden. Eine Reportage."So ein großer Liebling“, sagt Hans Lennkh und umschlingt eine 30 Meter hohe Buche, 120 Jahre alt und damit doppelt so lange auf der Welt wie er. Die Buche steht inmitten seines Waldes, genauer gesagt seines Schutzwaldes, der rund die Hälfte des 250 Hektar umfassenden Forstbetriebes im oberösterreichischen Weyregg einnimmt. Und sie steht gefährlich, denn das Gelände
Spenden für Menschen am Rande der Gesellschaft halten sich in Grenzen. Nicht nur deshalb kann vom "Spendenweltmeister Österreich" keine Rede sein."Das kann nur scheitern", wurde Cecily Corti gewarnt, als sie sich vor acht Jahren dafür entschied, einen Ort für Obdachlose in Wien zu schaffen. "Kein Mensch wird mitarbeiten wollen bei besoffenen Sandlern oder spenden wollen", erinnert sich Corti an die mahnenden Worte von damals.Ein Blick in den Spendenbericht 2009 des Österreichischen Instituts für Spendenwesen (ÖIS) liefert die Zahlen zu den Bedenken: Von allen ehrenamtlich Tätigen
Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal bei einer Vorsorgeuntersuchung? Mammografiescreening zur Brustkrebsvorsorge? Prostatauntersuchung? Was schätzen Sie: Wie viele von 1000 Frauen sterben eigentlich weniger, wenn sie an einer Vorsorgeuntersuchung teilnehmen?Mit Screening stirbt eine Frau weniger, als ohne. An die Öffentlichkeit werde meist eine andere Zahl kommuniziert, wie Gerd Gigerenzer, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, kritisiert: "Meist wird von einer Risikoreduktion von 20 bis 30 Prozent gesprochen." 20 Prozent ist eine relative Risikoreduktion, die nicht
Entscheidungen am Operationstisch erfolgen unter Zeitdruck, sind riskant - und Fehler können passieren. Gerd Gigerenzer, Bildungsforscher, drängt darauf, Checklisten - wie sie Österreich bereits hat - einzuhalten.Seine Analysen und seine Schlussfolgerungen sind stets anschaulich: Gerd Gigerenzer, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin, empfiehlt Spitälern eine Checklist, um Kunstfehler einzudämmen.DIE FURCHE: Sie beschäftigen sich unter anderem mit Entscheidungsfindung. Im Klinikum Klagenfurt wurde kürzlich einem Patienten anstatt der kranken die gesunde
Gehen, radeln, fahren - oder spielen? Aber wo? Im begrenzten öffentlichen Stadtraum prallen verschiedenste Interessen aufeinander.Kinder spielen Fußball gegen jene aus der Nachbarschaft, drehen am Dreirad ihre ersten Runden und im Winter wird mit Karacho die Schneefahrbahn hinab gerodelt. Was, wenn die Fahrbahn tatsächlich eine Fahrbahn ist und kein Hügel in einer ländlichen Ortschaft? Was, wenn sich geschildertes Szenario mitten in einer Stadt, mitten auf der Straße abspielt? Unvorstellbar? Hans Peter Halouska, ÖAMTC-Generalsekretär, kann sich noch gut daran erinnern, als er in seiner
Verkehrsplanung braucht Visionen. Planer Hermann Knoflacher erzählt, welche Visionen realisiert werden sollten, wie Stadtraum lebenswert wird und worin Wien vorbildhaft ist.Vor 35 Jahren hat Verkehrsplaner Hermann Knoflacher das "Gehzeug" entwickelt, womit er dem Fahrzeug Auto, das ja vielfach ein "Stehzeug" ist, den Spiegel vorhält. Denn eines ist für Knoflacher klar: Der wertvolle Stadtraum sollte nicht den Autos überlassen werden.Die Furche: Herr Knoflacher, wo parken sie ihr Gehzeug?Hermann Knoflacher: Ich stelle es. Das Gehzeug lässt sich zusammenklappen auf eine Fläche von 100
Der neue Bericht zur Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen sieht für Österreich gut aus. Der Glanz trübt, denn auch Österreichs Medienwelt kennt Grenzen.Im Vorjahr noch auf Platz 13, konnte sich Österreich in Sachen Medienfreiheit auf den siebten Platz verbessern. Reporter ohne Grenzen Österreich relativiert jedoch das gute Abschneiden bei der Erfassung der Pressefreiheit 2010: #Österreich hat im Ranking deshalb besser abgeschnitten, weil sich die Situation der Pressefreiheit in den anderen Ländern teilweise verschlechtert hat.#Insgesamt verglich Reporter ohne Grenzen (ROG/RSF) 178
Tut das erste Mal weh? Ist ein One-Night-Stand ok? In Workshops von #aktion leben# können Jugendliche ungeniert fragen. Was die Jugend von heute über Sex und Verhütung denkt.Wenn die Schulstunde mit einem #Sexquiz# beginnt, Lehrer oder Lehrerin des Raumes verwiesen werden und Wörter wie #Klitoris# oder #Selbstbefriedigung# an der Tafel stehen, dann ist Unterricht der anderen Art angesagt. Dann heißt es nämlich: #Let#s talk about love#. So ist jener Workshop der Organisation #aktion leben# übertitelt, in dem mit Jugendlichen über Liebe, Sex und Verhütung gesprochen wird. Vor allem aber
Kommunikationswissenschaftler Otfried Jarren spricht darüber, warum sich die Zeitungswelt vor dem Internet nicht fürchten muss und was Feuerwehren haben und Medien gerne hätten.Das Ende der Massenmedien stehe kurz bevor # ist in der Debatte um Onlinemedien oft zu hören. Jede und jeder Einzelne könne im persönlichen Blog oder im #Social Web# Themen setzen. Dieser #Bürgerjournalismus#, die Konkurrenz aus dem Web, verdränge die gängigen Massenmedien. Dem widerspricht Medienwissenschaftler Otfried Jarren und wirft die Frage auf: Was sind uns unsere Medien eigentlich wert?Die Furche: Sie
Beim mehrsprachigen Redewettbewerb #Sag#s Multi# rückt der Migrationshintergrund in den Vordergrund. Die Wirtschaft hat das Potenzial der Zuwanderer längst erkannt.#Vielleicht hat mein Vater geholfen, die Schule zu bauen und meine Mutter, sie zu putzen. Die Schule, in der ich nun sitze.# Normalerweise sitzt Mert Ok im #International Business College Hetzendorf#, seiner Schule im 12. Wiener Bezirk. Diesmal aber steht er am Rednerpult und drückt mit einem Satz seine ganz persönliche Lebenssituation aus: Die Mutter arbeitet als Putzfrau, der Vater am Bau. Beide kommen aus der Türkei. Mert Ok
Ein Franziskaner auf Mission: seinen Heimaturlaub in Österreich verwendet Robert Eckerstorfer, um für sein Herzensanliegen Unterstützer zu finden. #Ich habe meinen Lebenssinn mehr drüben wie da#, erzählt der Franziskaner. Mit #drüben# meint er Bolivien, vor allem aber das Hilfsprojekt O.S.C.A.R. Über jemanden, der auszog, um die Welt zu verbessern.Der Franziskanerpater Robert Eckerstorfer schmunzelt, als er eine Anekdote aus seiner Anfangszeit in Bolivien erzählt: Er wurde losgeschickt, um am Markt für sich und seine Konventkollegen Frühstück zu besorgen. Am Stand einer Indio-Frau
Ganz normaler Alltag im geschlechtssensiblen Kindergarten: Wenn Buben Röcke tragen, Mädchen Bauhelme und Rosa trotzdem erlaubt ist.Der dreijährige Moritz nimmt die nackte Puppe und legt sie behutsam in eine kleine Plastikwanne. Sie hat eines mit ihm gemeinsam: das Geschlecht. Normalerweise werden Babypuppen geschlechtslos dargestellt. Die von Moritz wurde extra aus einem Spezial-Katalog bestellt, denn der Begriff #normal# wird in den zwei Wiener fun&care-Kindergärten gerne ausgelotet: Buben lackieren sich schon einmal die Nägel und Mädchen hantieren mit echtem Werkzeug an der echten
Eine Institution in Sachen Film sperrt zu: die Wiener Videothek Alphaville. Über unmögliche Verleihzeiten und mögliche Gründe.So wie es begonnen hat, endet es auch: mit einem Ausverkauf. Damals, im Frühjahr 1997, kauften die befreundeten Filmliebhaber Georg Schneider und Norman Shetler den Bestand einer Wiener Videothek auf, die zusperren musste. Mit den 2300 Videokassetten, die meisten davon in Originalsprache, gründeten sie ihre eigene: #Alphaville # International Video Store#. Heute, 13 Jahre später, prangert in großen Lettern #SALE# an der Glasfront des Alphaville. Seit 1.
Braucht Politik christliche Werte? Und wer bestimmt überhaupt, was christlich ist? Diesen Fragen widmete sich eine FURCHE-Podiumsdiskussion im Wiener Kardinal-König-Haus.Politik braucht Werte # darüber waren sich die fünf Diskutanten einer von Kardinal-König-Haus und FURCHE letzte Woche veranstalteten Podiumsdiskussion über #Wert-volle Politik? # Christliche Grundwerte im Handeln der Politik# einig. Schwieriger gestaltete sich die Antwort darauf, welche Werte in die Politik Eingang finden sollten: Braucht Politik christliche Werte? Und wer darf bestimmen, was christliche Werte überhaupt
Wenn die innere Uhr Alarm schlägt, das Burn-out kurz bevorsteht und der Satz #Ich habe keine Zeit# längst zum persönlichen Lebensmotto auserkoren wurde, dann ist es #Höchste Zeit # die Uhr nach sich selbst zu stellen#. Für ihr Buch über den Takt des Lebens hat Gabi Weiss insgesamt zwanzig Menschen porträtiert: vom Dancing Star #Ramesh Nair# bis zur Filmemacherin Jessica Hausner, vom Gärtner bis zum Architekten. Gemeinsam ist allen, einen Weg gefunden zu haben, den ganz persönlichen Rhythmus leben zu können.Einer, der Zeit zu seinem Beruf gemacht hat, ist Zeitforscher Karlheinz A.
Ein Buch will Schluss machen mit negativen Bildern der Generation 20 bis 35. Nötige Imagekorrektur oder blanker Zweckoptimismus? Was sagen „Betroffene“?Schluss mit dem negativen Image der Generation 20 bis 35. Und weg mit den lästigen Etiketten, die über diese Gruppe junger Menschen gestülpt wurden: Generation Praktikum, Generation Prekär, Generation Resignation. Wir sind anders, wir haben gelernt, trotz Dauerkrise das Beste aus unserem Leben zu machen, und wir können noch viel mehr. Und wenn schon ein Etikett, dann basteln wir uns das schon selber: „Generation Yes we can“.So