„In einzelnen Bundesländern ist unsere Situation bereits finanziell derart prekär, daß der öffentlich geförderte Wohnungsbau zum Erliegen kommt, wenn nicht ehestens außerordentliche Finanzierungsmaßnah-men getroffen werden“, erklärte man vor kurzem beim Verband gemeinnütziger Wohnungsunternehmungen. Man verschweigt dabei auch bei jenen Wohnbauunternehmungen, die diesem Verband angehören, aber politisch weitgehend zur ÖVP orientiert sind, nicht, daß das von der Alleinregierung im Jahre 1967 beschlossene Wohnbauförde-rungsgesetz 1968 zu dieser prekären Situation beigetragen
Überraschend wenig Platz widmete man in der politischen Tagesarbeit und in den österreichischen Massenmedien der Tatsache, daß nunmehr die angestrebte europäische Gipfelkonferenz doch, und zwar schon im November, stattfinden soll. Einstweilen scheint sich hier für Österreich eine der letzten Chancen zu ergeben, im Sog der neuen Europafreude ein EWG-Arrangement zu erhalten.Schon im Sommer hatte sich die von - Pompidou inaugurierte Regierung in Frankreich nach anfänglichen erwei- j terungsfeinidllichen Erklärungen immer mehr zu einer EWG-freund- j licheren Haltung durchgerungen. Damit
Nach der Bundesrepublik Deutschland stand Österreich, was das Biertrinken betrifft, in Europa bisher hoch im Kurs. Alles, was daher mit dem Gerstensaft zusammenhängt, seien es Preiserhöhungen oder Firmenzusammenlegungen, wird aus diesem Grund in den heimischen Massenmedien und in der Bevölkerung viel zitiert und diskutiert.Jüngst haben nunmehr Fusionsgespräche in der Brauindustrie die Öffentlichkeit mindestens ebenso erregt wie die Tatsache, daß man unter dem Segensspruch „Hopfen und Mal? Gott erhalfs”, gleichzeitig mit derlei Zusammenlegungsplänen dem österreichischen
Geradezu sensationelle Ergebnisse seheint der soeben im Gang befindliche Mikrozensus betreffend den Wohnungsbedarf zu erbringen. Nahm man in Politikerkreiisen und bei den Wohnungswirtschaftlern bisher an, man müßte noch über Jahr-zehnrte hinaus Wohnungsbau im größten Stil betreiben, um die quan-titative Wohnungsnot zu beseitigen, sollen die ersten von ihrem Mikro-zensusbefragungen heimkehrenden Beamten des Statistischen Zentralamtes festgestellt haben, in weiten Kreisen unseres Landes beistehe kaum mehr eine echte Nachfrage nach einer neuen Wohnung. Angesichts derartiger schockierender
„Sparsamer und engzeiliger“ meinte man bei der Pressekonferenz anläßlich der Veröffentlichung des Energiekonzeptes angesichts des 40 Seiten starken Bandes, der alle Fragen der Energieversorgung für die nächsten Jahrzehnte lösen helfen soll. Diese vergleichende Bemerkung richtet sich auf die Druckform des Energiekonzepts der österreichischen Bundesregierung, das in seiner Ausstattung gegenüber dem Verkehrskonzept, das im Vorjahr so kritisch beurteilt wurde, wesentlich billiger und einfacher gehalten ist. Die freien Seiten, die großzügigen graphischen Tafeln und Bildmontagen fehlen
68.373 Menschen wurden im vergangenen Jahr auf Österreichs Straßen und Verkehrswegen bei Unfällen verletzt, 2150 mußten die Motorisierung mit ihrem Leben bezahlen, stellt der Verband der Versicherungs-unternehmen Österreichs in einer Aussendung fest. Jeder muß heute sicher damit rechnen, meint man bei den Versicherungen, daß er eines Tages sellbst bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kommt. Deshalb kann nicht oft genug die Frage behandelt werden, wie dem einzelnen wenigstens materieller Schaden als Unfallfolge erspart bleibt. Zu diesem Zweck hat man bei den Versicherungen die
„Die Aufwertung ist vertagt“, das war der Tenor, den die deutschen Zeitungen und Massenmedien schon Samstag vergangene Woche in die Welt posaunten. Daß die Währungsprobleme in Europa und in den USA durch den Beschluß der Bundesregierung durch „derzeit keine Aufwertung der DM“ gelöst seien, das glaubt nicht einmal Bundeskanzler Kiesinger, der aus politischen Erwägungen so sehr zum „Antiaufwerter“ geworden war. Aufwertungsgegner Kiesinger hatte sich einmal zu sehr auf eine Route nach der Bonner Währungskonferenz Ende 1968 festgelegt, als er erklärte, unter seiner Amtsführung
Nur wenige Tage nachdem in der deutschen Bundesrepublik die erste Konjunkturbremsungsmaßnahme der Bundesregierung und der Bundesbank — letztexe erhöhte den Diskontsatz — bekanntgemacht wurden, trat Exflnanzminister und Nationalbankpräsident Wolfgang Schmitz zu seiner alljährlichen Pressekonferenz im Wiener Hotel „Imperial“ vor die österreichischen und ausländischen Journalisten. Schmitz, im Vorjahr angesichts der ersten Konjunkturbelebungsmaßnahmen noch skeptisch, machte diesmal auf breiter Front in Optimismuis. Die Nationalbank sei mit dem Geschäftsjahr 1968 sehr zufrieden,
„Hoffnung trotz allem“ nennt der portugiesische Industrielle und Mitglied des Konsultativkomitees der EFTA, Dr. Bernardo Mendes de Almeida, Graf von Caria, die Situation der EFTA. Sie habe schon durch ihre geographisch zerstreute Lage der einzelnen Länder sowie durch schwerwiegende Unterschiede zwischen den Partnerländern in historischer und wirtschaftlicher Hinsicht von Anfang an Schwierigkeiten gehabt, aber nunmehr, meinte der portugiesische Industrielle, doch eine Formel der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gefunden, die teilweise besser funktioniere als in der reicheren und
In einer Vorstandssitzung der Bundeswirtschaftskammer vor zwei Wochen wurde eindeutig festgestellt, daß auf dem Lohnsektor der Wahlkampf bereits begonnen hat. Genau am Tag des Frühlingsbeginns kommentierte der Pressedienst der Bundeskammer: „Kein Frühling wie jeder andere.“ Gleichzeitig mit dem Problem der Arbeitszeitverkürzung unter dem Titel „40-Stun-den-Woche — Vorwahlschlager der SPÖ“ wurden, obwohl der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen davor gewarnt hat, auch Lohnforderungen laut. „Die Lohnschraube dreht sich wieder“, oder besser „sie rotiert bereits, was das Ausmaß der Forderungen anlangt“, stellt man in der Bundeskammer fest. Was dieser Frühling bringt, ist mehr als das erste Grün in der Natur mit den stereotypen, geheimen Wünschen nach Lohnerhöhungen, neben mehr Lohn will man auch mehr Freizeit.
War man in der österreichischen Wohnbaustatistik bis vor wenigen Jahren nur daran interessiert, einmal jährlich eine sehr fragwürdige Ziffer über die fertiggestellten Wohnungen in ganz Osterreich und in den einzelnen Bundesländern auszuweisen, so geht man nunmehr einen Schritt weiter, wenn man es genau nimmt, eigentlich mehrere Schritte. Erstmals seit dem Jahre 1966 wird die amtliche Wohnbaustatistik als das betrieben, was sie sein soll: als genaue Erhebung über die Art der gebauten Wohnungen, über die Rechtsform der Wohneinheiten und schließlich auch jüngst über die Bauweise beziehungsweise das Baumaterial, das für den Wohnbau verwendet wird. Diese interessante, für den technischen Stand der Wohnbautätigkeit in Österreich aufschlußreiche Frage ist nunmehr erstmals für das Bundesland Oberösterreich erschienen, und sie zeigt, in Österreich baut man — auch wenn es teurer ist — mehr denn je traditionsgebunden.
Der neu Generaldirektor, Dr. Helmut Klauhs, gab erstmals der Presse den Geschäftsbericht der Genossenschaftlichen Zentralbank für das Jahr 1968 bekannt. Wie immer wurde dieser Zeitpunkt dazu verwendet, um anläßlich der geschäftlichen Entwicklung des Spitzeninstituts der Raiffeisengeldorganisation auch auf den Räiffeisensektor im speziellen einzugehen. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Genossenschaftlichen Zentralbank gab dabei zu verstehen, daß das wichtigste Ziel im Räiffeisensektor die Zusammenlegung von zu kleinen Raiffeisenkassen sei, um auf diese Weise auf dem weitgestreutesten Sektor der österreichischen Geldwirtschaft zu einer optimalen Mindestgröße der Kleininstitute auf dem Land zu kommen.
Bemerkenswert konsolidiert sei der inländische Rentenmarkt, meinte Finanzminister Dr. Koren anläßlich der Investitionsanleihe 1969 der Republik Österreich. Zwei Faktoren seien dafür maßgebend gewesen, der eine, kurzfristiger Natur, nämlich die Zurückhaltung des Bundes 1969 in seinen inländischen Emissionswünschen und die seit Jahren geringste Nettoinanspruchnahme des Anleihemarktes.Der zweite Faktor hingegen sei langfristiger Natur. Der österreichische Anlagemarkt habe sich nämlich zum 1. Jänner auf das ansehnliche Volumen von 39,9 Milliarden entwickelt, wovon rund 18,1 Milliarden
Von zehn Österreichern hat durchschnittlich einer pro Jahr einen Unfall, der im Krankenhaus oder ambulatorisch behandelt werden muß — oder, wenn man es anders nimmt, jeder Österreicher muß damit rechnen, daß er im Durchschnitt alle zehn Jahre einmal einen Unfall hat. Das gab Direktor Franz Vogler anläßlich eines Pressekolloquiums, das eine Kampagne für die Unfallversicherung auf privater Basis eüileiten sollte, zu verstehen. Was die Zahl der Unfälle aber betrifft, gibt man sich bei den heimischen Versiche-rungsimstituten keineswegs optimistisch.Im Gegenteil, alle Anzeichen deuten
„1968 werden für uns keine ruhigen Weihnachten werden“, meint man bei der österreichischen Kreditwirtschaft. Hatte man im Finanzministerium bereits im Sommer durch einen ersten Entwurf zu einem neuen Kreditwesengesetz dafür gesorgt, daß die österreichischen Bank- und Geldfachleute in Unruhe kamen, so hat sich an dieser Lage kaum etwas geändert. Wohl wurde ein erster und zweiter Entwurf für ein Kreditwesengesetz in der Sekrä- tärekonferenz der österreichischen Geld- und Kreditinstitute ebenso wie in der entsprechenden Sektion der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft verworfen,
„Es wurde bisher herzlich weinig getan, um die Sache zu fördern”, meinte der Generaldirektor der ÖIG, Laschtowizcka, anläßlich einer Pressekonferenz in der Vorwoche mit Blickrichtung auf die Reform der österreichischen Metallindustrie, Wenig getan wurde aber auch bei der Aufsichitsratsitzung, die unmittelbar vor der Pressekonferenz von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr stattfand. Die Wirt- schaftsipubliziisten, die sich zu der bereits für 15 Uhr einberufenen Pressekonferenz in den engen Vorräumen der ÖIG drängten, um auf ein konkretes Ergebnis zu warten (Pressechef Schramm-Schiessl: „Wir
Im Herbst dieses Jahres wird das erste Überschallpassagierflugzeug der Welt, die in englisch-französii- scher Zusammenarbeit entwickelte Concorde, von der südfranzösisehen Stadt Toulon zu ihrem ersten Flug starten. Nach einer Reihe von strengen Tests gab Rolls-Royce die Motoren des neu entwickelten Flugzeuges Concorde, für die ein eigenes Flugmotorenöl vom Mohil-Konzern ausgearbeitet werden mußte, zur Verwendung frei. Bei der Concorde werden Düsentriebwerke des Typs „Olympus 593“ verwendet.Ist man in Fachkreisen heute schon der Meinung, daß die Concorde nur für wenige Jahre ihre