Österreich bekommt erstmals eine türkis-grüne Bundesregierung. Wir bringen aktuelle Kommentare samt einer Rückschau auf 2002, als Schwarz-Grün bereits ein Thema war - und am Ende doch noch scheiterte.
Madeleine Petrovic und Maria Rauch-Kallat über Chancen und Risiken des Koalitionspaktes, den Charakter des Bundeskanzlers Sebastian Kurz und darüber, was am Programm ehrlich und was „Politlyrik“ ist.
Österreichs türkis-grüne Bundesregierung bringt eine völlig neue politische Farbenlehre. Welche Partei hat die Kompetenzen in welchem Bereich? Und was ging im Programm tendenziell unter? Was bisher geschah.
Die Klimapolitik gilt als Herzstück des neuen Regierungsprogramms. Doch sind die Vorhaben konkret genug? Und was bräuchte es noch jenseits dieses Themas? Faktencheck eines Experten.
Ewa Ernst-Dziedzic, stellvertretende Klubobfrau der Grünen, über die Chancen auf Türkis-Grün, das Heiße-Eisen-Thema Migration, rote Linien und grünes Bewegungspotenzial.
ÖVP-Urgestein Andreas Khol und die EU-Delegationsleiterin der Grünen, Monika Vana, debattieren darüber, ob eine Neuauflage von schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen überhaupt Sinn macht.
Armin Thurnher, Falter-Chefredakteur und bislang nicht des Rechtsabweichlertums verdächtig, hatte schon vor Weihnachten zart, aber bestimmt für Schwarz-Grün optiert. Und in der Furche erklärten zur gleichen Zeit Altvordere beider Parteien (Josef Riegler und Andreas Wabl), dass es durchaus reizvoll wäre, das Unmögliche zu versuchen. Vielleicht ist das Aufblitzen schwarz-grüner Chancen ja nur eine weitere Sternschnuppe am Himmel der Regierungsbildung. Immerhin wurde vor wenigen Tagen eine schwarz-rote Koalition fast herbeigeschrieben und -geredet. Doch genau dieses Projekt schaut jetzt
Der eine hat den ökosozialen Gedanken in der ÖVP etabliert, der andere war ein streitbarer Grüner im Parlament. Beide sind Steirer und für Schwarz-Grün. Josef Riegler und Andreas Wabl räumen im Furche-Gespräch die unüberbrückbar scheinenden Hindernisse für diese Regierungsvariante aus dem Weg.
Die Erkenntnis ist nicht neu und doch wird sie von Wahl zu Wahl vergessen: Strategisch (ohne Identifikation mit der einschlägigen Politik) zu wählen, bedeutet zumeist, am nächsten Morgen mit tiefem Frust zu erwachen. Die laufenden Koalitionsverhandlungen - egal unter welcher Bezeichnung sie geführt werden - machen das deutlich.