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Agenten auf vier Pfoten

Sprechende Hunde sind die Guten, ebenfalls sprechende Katzen die Bösen, und beide Seiten haben ein Ausrüstungsarsenal, das dem von James Bond in nichts nach steht. So einfach war die Formel von „Cats and Dogs“ von 2001, die in der aktuellen Fortsetzung originalgetreu übernommen wird.

Leider sind wie beim Vorgänger auch im zweiten Teil der Komödie sowohl Story als auch Humor eher flach. Während den animierten Tieren der Großteil der Rollen zukommt, ist Chris O’Donnell als einziger zweibeiniger Nebendarsteller wirklich relevant. Die vermenschlichten Haustiere wirken dabei dank eines tiefen Griffs in die Trickkiste erstaunlich echt. Wer nicht unter Höhenangst leidet hat die Möglichkeit das Effektspektakel in 3-D zu sehen – leider der einzige Tiefgang, den der Film bieten kann. Für das erwachsenere Publikum sind Anspielungen auf Klassiker wie „Das Schweigen der Lämmer“ oder diverse James-Bond-Filme zu finden. „Cats and Dogs 2“ bietet einfache Comedy-Action und einen Ritt auf der 3-D-Welle – zwar trotz Tiefenschärfe kein neues Avatar, aber für einen harmlosen Sommerspaß reicht es auf jeden Fall.

(Karl Stiefel)

Cats & Dogs – Die Rache der Kitty Kahlohr (Cats & Dogs: The Revenge of Kitty Galore)

USA 2010. Regie: Brad Peyton.

Verleih: Warner. 82 Min.

Es gibt keinen Plan B

Wer Hannibal, Faceman, B. A. und Murdock noch irgendwie zuordnen kann, darf dank Joe Carnahans Kinoversion dieser 80er-Jahre-TV-Hit-Serie zumindest ein wenig seiner Nostalgie frönen. Dass das Quartett an Vietnam-Veteranen, die zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt und verfolgt werden, nicht mehr in der Originalbesetzung auftritt, liegt wohl vorrangig am fortgeschrittenen Alter der ehemaligen Helden. Und an der Geldmaschinerie, die das momentan moderne Recyclen von 80er-Jahre-TV-Serien mit Kultfaktor fürs Kino antreibt: Die nun erwachsenen Fans werden mit Kindheitserinnerungen bedient, der neu zu lukrierenden Zielgruppe an Action-hungrigen Teenagern setzt man ohrenbetäubende Explosionen und eine möglichst sinnfreie Handlung vor.

(Alexandra Zawia)

Das A-Team – Der Film (The A Team)

USA 2010. Regie: Joe Carnahan – Mit Liam Neeson, Bradley Cooper, Sharlto Copley, Quinton „Rampage“ Jackson. Verleih: Universal. 121 Min.

Türkische Familien und griechische Boxen

So wie die Allegorie über das Altwerden und Generationenkonflikte beginnt, endet sie auch: wortlos. Dank des kontemplativen Stils, mit dem Regisseurin Yes¸im UstaogØlu die Beziehungsprobleme einer türkischen Familie in Szene setzt, bedarf es auch keiner großen Dialoge. Mit elegischen Landschaftsaufnahmen entführt die Filmemacherin den Zuseher in einen Teil der Welt, der zu den „weißen Flecken“ auf der Kino-Landkarte zählt: die Bergregion an der Schwarzmeerküste. Dort lebt Nusret, Großmutter und Protagonistin des Familiendramas „Pandora’s Box“, zurückgezogen in einem abgelegenen Bergdorf – bis sie eines Tages orientierungslos im Wald gefunden und bei ihr eine Demenzerkrankung festgestellt wird. Wer soll sich nun um die pflegebedürftige Frau kümmern? Nesrin, ihre älteste Tochter, die mit ihrem Mittelklasse-Dasein in der Istanbuler Metropole ebenso überfordert ist wie mit ihrem pubertierenden Sohn? Güzin, die seit ihrer Kindheit ein gespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter hat? Oder etwa „Aussteiger“ Mehmet, männlicher Spross des ungleichen Geschwister-Trios, der aufgrund seines Alkohol- und Marihuana-Konsums den „Einstieg“ ins Erwachsenenleben versäumt hat? Die Antwort darauf gibt UstaogØlu in ihrem poetischen Film, der ohne zu beschönigen, die Licht- und Schattenseiten des (Familien-)Lebens beleuchtet und zum Nachdenken anregt. (Jürgen Belko)

Pandora’s Box (Pandora’nin kutusu)

TK/F/D 2008. Regie: Yes¸im UstaogØlu.

Mit Tsilla Chelton, Derya Alabora.Verleih: Top/Kairos. 112 Min. (OmU)

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