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Die neue „Österreich-Reihe“

19451960198020002020

Grillparzer: Weh dem, der lügt. Eingeleitet von Hans M. Loew. 97 Seiten. — Stifter: Katzensilber. Herausgegeben und eingeleitet von Heinz , Rieder. 84 Seiten. — Maria Theresia in Ven Briefen und Staatsschriften. Herausgegeben und eingeleitet von Ludwig F. Jedlicka. 68 Seiten. — Anton Bruckner im Spiegel seiner Zeit. Herausgegeben und eingeleitet von Norbert Tschulik. 86 Seiten. Sämtliche im Bergland-Verlag, Wien 1955.

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Grillparzer: Weh dem, der lügt. Eingeleitet von Hans M. Loew. 97 Seiten. — Stifter: Katzensilber. Herausgegeben und eingeleitet von Heinz , Rieder. 84 Seiten. — Maria Theresia in Ven Briefen und Staatsschriften. Herausgegeben und eingeleitet von Ludwig F. Jedlicka. 68 Seiten. — Anton Bruckner im Spiegel seiner Zeit. Herausgegeben und eingeleitet von Norbert Tschulik. 86 Seiten. Sämtliche im Bergland-Verlag, Wien 1955.

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Diese Buchreihe hat einen großen Ahnherren: es ist die „Oesterreichische Bibliothek“, die noch zu Zeiten der Monarchie im Insel-Verlag von Hofmannsthal herausgegeben wurde — 80 Heller kostete ein Bändchen Auch damals eine wohlerwogene Auswahl von Schriften zur österreichischen Geschichte und Schatzstücke unserer Dichtung. Doch die jetzige Reihe erschließt neue Gebiete: vorweg die Musik. Wie Bruckner von seinen Zeitgenossen gesehen und beurteilt wurde — wie oft wird darüber gesprochen, aber wo nur gleich nachschlagen? Hier hat Tschulik die ungleichmäßigen Steine zu einem ebenmäßigen Bau gefügt. Das gleiche muß vom Bildnis der Maria Theresia gesagt werden. Jedlicka hat aber nicht nur bekannte Quellen benutzt (und auf der letzten Seite nachgewiesen), sondern zwei bemerkenswerte Schriftstücke (über das Militär und an Daun) aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv beigebracht. Vortrefflich in seiner Kürze und übersichtlichen Schau der einführende Aufsatz über Maria Theresia! Daß Grillparzers verkanntes und immer zu wenig gewürdigtes Lustspiel in dieser Reihe aufscheint und mit der Zeittafel und den Originalfigurinen vom 6. März 1838 begleitet wird, verdient besondere Hervorhebung. Erfreulich schließlich, daß im Stifter-Jahr wenigstens eine billige Schrift des Dichters jetzt schon erscheint und in die Hände der Jugend kommt (alle Bücher der Reihe sind für die in Betracht kommenden Schulen als Klassenlesestoff vom Unterrichtsministerium zugelassen). Zur Einleitung bei Stifter ist zu bemerken, daß Stifter nicht nach drei Wochen, sondern fast nach einem Monat von Juliane hört (Auffindung: 18. April, amtliche Mitteilung an Stifter 25. April 1859). Nach Darstellung des mit dem Dichter befreundeten Malers Löffler ist zum Teil wenigstens der Grund für das Verschwinden der Pflegetochter in der Behandlung durch Amalie Stifter zu erblicken. — Man sieht der Fortsetzung der Reihe, als deren Herausgeber Ludwig F. Jedlicka, Dr Hans M. Loew und Kurt Skalnik zeichnen, mit großem Interesse und berechtigter Erwartung entgegen.

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