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Tourismus: ein sensibles Thema

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In einer Welt, in der kaum noch sensationelle geographische Entdeckungen möglich sind, Millionen Menschen aber alles „Exotische" und „Fremde" in ihrem Urlaub wie selbstverständlich konsumieren, spielt das Schreiben über das Reisen immer noch eine große Rolle.

„Deswegen aber reise ich. Überall ist Gewöhnlichkeit, Geschäft und Re-trieb. Dann findet man zufällig eine Formel, einen Blick, eine Gelegenheit - und siehe da, die Welt ist ein buntes Märchen, nur äußerlich verhext dokumentierte der vielgelesene Reisejournalist Richard Bermann in der Zwischenkriegszeit.

Dieser Spruch kann auch heute noch Anspruch auf seine volle Gültigkeit erheben, denn diese internationalen Preise für Reiseschriftsteller und -Journalisten werden gerade vom

Land 'Tirol mit wesentlichen finanziellen Reiträgen der Tourismus- und Seilbahnwirtschaft ausgeschrieben, weil es sich bei 'Tirol um eine der touristisch am intensivsten genutzten Regionen der Welt handelt. Die Zahl der Gesamtnächtigungen zählte im Sommer 1995 19.124.420 (Quelle: Tirol Werbung).

Aber in wirtschaftlich so schwierigen Zeiten wie heute wird über 'Tourismus in sehr einseitiger Weise berichtet. In den Medien dominieren fast nur Konkursmeldungen, Verschuldungsraten und steuerliche Re-lastungen. Daher erwarten sich die Initiatoren der Preise einen wichtigen Reitrag zu einer „Entkrampfung" der Diskussionen rund um das in Tirol so sensible Thema der Freizeitwirtschaft.

Erstaunlicherweise gibt es international keine dem Tiroler Literaturpreis vergleichbaren Auszeichnungen speziell für die großen Bereiche der Reiseliteratur und des Reisejournalismus.

Jedes Mitglied der Jury nominierte für den Literaturpreis zwei Werke eines lebenden Autors in der Höhe von 150.000 Schilling. Publikationen für den Reisejournalismuspreis dürfen erst in den letzten zwölf Monaten erschienen sein (Dotierung: 70.000 Schilling).

Alle Nominierungen müssen in Deutsch vorliegen. Die Preisträger werden zur Zeit bei einem Treffen der Jury in Tirol ermittelt. Mit Ausnahme von Gabriele Habinger (Wien) und Wolfgang Lechner, er ist Tiroler, lebt aber in Hamburg, kommen alle sieben Juroren aus der RRD.

Die Auszeichnungen werden bei der Frankfurter Ruchmesse 1996 der Öffentlichkeit präsentiert und im Rahmen von Literaturtagen im Oktober in Tirol verliehen.

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