Zum Gedenken an Rudolf Nurejew

Werbung
Werbung
Werbung

Rudolf Nurejew wird noch immer als Tänzer und Choreograph bewundert - zu Wien hatte er Zeit seines Lebens ein besonderes Verhältnis. 2013 jährte sich sein Geburtstag zum 75., sein Todestag zum 20. Mal. Manuel Legris, seit 2010 Direktor des Wiener Staatsballetts, wurde von Nurejew in seiner Zeit beim Ballett der Pariser Oper beeinflusst und gefördert. Deshalb widmet er ihm jährlich zu Saisonende eine Ballettgala; am vergangenen Samstag, 29. Juni, fand in der Wiener Staatsoper die "Nurejew Gala 2013“ statt. Knapp vier Stunden dauerte der Abend und vereinte u.a. Choreographien von Nurejew, George Balanchine, John Neumeier sowie Kenneth MacMillan. Legris verzichtete in seiner Programmierung auf die üblichen circensischen Gala-Stücke, überforderte aber doch mit der Vielzahl an unterschiedlichen Stücken. Es spricht für die mittlerweile sehr hohe Qualität des Wiener Staatsballetts, dass bis auf Aurélie Dupont, Étoile des Balletts der Pariser Oper, die Gala ohne weitere Gäste auskam. Gemeinsam mit Legris tanzte sie einen Ausschnitt aus Neumeiers "Silvia“ (für die beiden 1997 kreiert). Sie beeindruckten mit Emotion und tollem Zusammenspiel; man sah, dass die beiden seit langer Zeit gemeinsam auf der Bühne stehen.

Präzision und Freude

Zu Beginn stand ein Ausschnitt aus "La Sylphide“, in dem vor allem der sprunggewaltige Masayu Kimoto als James faszinierte. Beim nachfolgenden Pas de cinq aus Nurejews "Schwanensee“ imponierten vor allem Ioanna Avraam und Davide Dato. Denys Cherevychko stellte in Neumeiers Vaslaw Nijinsky zugeeignetem Werk "Vaslaw“ seine interpretatorischen Fähigkeiten unter Beweis; ins Auge stachen hier noch Prisca Zeisel, Alice Firenze und Greig Matthews. Im technisch sehr anspruchsvollen Pas de deux "Diana und Aktäon“ brillierten Kiyoka Hashimoto und Mihail Sosnovschi. Absoluter Höhepunkt war der letzte Teil der Gala mit dem vollständigen 3. Akt aus Nurejews "Raymonda“. Das gut einstudierte Corps de ballet tanzte mit viel Präzision und Freude; Olga Esina stellte als Raymonda ihre ausgezeichnete Technik zur Schau, Dagmar Kronberger und Ryan Booth tanzten das ungarische Divertissement mit viel Verve. Kevin Rhodes leitete das präzis spielende Orchester, das an diesem Abend viele unterschiedliche Musikstile vereinen musste, mit viel Einsatz immer passend für die Tänzerinnen und Tänzer - man merkte, dass er bei einigen Proben anwesend gewesen war.

Die kurzen Making-of-Videos, welche die Umbaupausen überbrücken, sind zwar eine nette Idee, weil sie die jeweiligen Tänzerinnen und Tänzer vorstellen, aber die Probenausschnitte dämpfen dann doch wieder die besondere Gala-Atmosphäre.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung