Werbung
Werbung
Werbung

Sport ist Geld. Und: Mit Sport kann man ordentlich Geld verdienen. Nun werden die Millionen, die vom Fernsehen zu den Fußballvereinen verschoben - pardon, natürlich: vom Fernsehen in den Fußball investiert - werden, auch hierzulande von den Privatsendern kommen: Eine Allianz aus ATVplus und dem Pay-TV-Sender Premiere kauft die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga, und der heimische Spitzen-Fußball ist im ORF künftig nicht mehr live zu sehen. Für einen Gutteil des Angebots werden nun monatlich 9,90 Euro zu berappen sein - soviel kostet nämlich der Empfang von Premiere.

Man kann das zunächst als eigentlichen Schritt ins private TV-Zeitalter sehen: Mit dem Publikumsmagneten Fußball wird sich - was etwa in Deutschland schon Mitte der neunziger Jahre geschah - der erste große Schritt weg von der TV-Dominanz des ORF vollziehen können.

Der ORF hat sich nun außerdem einiges an Geld erspart (was aber auch ambivalent ist, denn fehlende Fußball-Übertragungen könnten natürlich Einbußen bei den Werbeeinnahmen bedeuten): Einmal mehr sollte man darauf dringen, dass dieses Geld in die öffentlich-rechtliche Ausrichtung des ORF gesteckt wird (beispielsweise in die Förderung des österreichischen Films).

Andererseits markiert das Hinauflizitieren der Fußballrechte jetzt auch in Österreich den Wendepunkt in Richtung "Privatisierung" des öffentlichen Interesses: Wenn Sportübertragungen nur zu sehen sind, wenn für sie bezahlt wird, so ist das ein Paradigmenwechsel (der anderswo längst schon in Gang ist). Zwar werden Länderspiele oder die UEFA-Champions-League weiter vom ORF übertragen werden. Aber wie lange noch? In Deutschland musste man Länderspiele per Gesetz zum nationalen Interesse erklären, um zu verhindern, dass die famosen Leistungen der deutschen Nationalkicker nicht ausschließlich ins Pay-TV verbannt werden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung