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Bewährung beim Umweltschutz

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Der sichtbarste Ausdruck einer guten Kooperation ist das „Koordinierte Ausbauprogramm der Landesgesellschaften und der Verbundgesellschaft“ (siehe Kasten).

Es ist eine wichtige Aufgabe der Elektrizitätswirtschaft, den künftigen Strombedarf zu berechnen. Kraftwerke haben Planungs- und Bauzeiten, die bis zu zehn Jahre reichen. Wir müssen heute überlegen, wie hoch der Stromverbrauch in den neunziger Jahren sein wird und Kraftwerksplanungen darauf abstimmen.

Die österreichische Elektrizi-tätswirtschaft rechnet mit einem jährlichen Anwachsen des Stromverbrauches zwischen zwei und drei Prozent im langjährigen Durchschnitt. Diese Prognose wurde auch vom Wirtschaftsforschungsinstitut und vom zuständigen Ministerium bestätigt. Vor allem die Industrie wird in Hinkunft in vermehrtem Maß auf Strom zurückgreifen, aber auch im Haushalt und Umweltschutz sind Steigerungen zu erwarten.

Eine umweltgerechte Modernisierung der österreichischen Wirtschaft wird aufgrund neuer Technologien ebenfalls eine beträchtliche Steigerung des Strombedarfes nach sich ziehen. Im Koordinierten Ausbauprogramm sind diese Erkenntnisse niedergelegt, werden Lösungen vorgeschlagen. Dieses gemeinsame Ausbauprogramm wird laufend aktualisiert, neuesten Gegebenheiten angepaßt und den Behörden vorgelegt.

Zusammenarbeit zwischen den Stromgesellschaften ist aber zuwenig. Die Energiezukunft Österreichs stellt uns vor neue Aufga ben und verlangt neue Wege zu deren Lösung. Transparenz von Entscheidungen, eine breitere Basis in der Meinungsbildung und die Einbeziehung neuer Planungsziele werden in Hinkunft den Weg der Elektrizitätswirtschaft kennzeichnen müssen.

Bei Kraftwerksbauten wird auch die Beratung mit Interessierten und Anrainern in vermehrtem Maß erforderlich sein. Die Beratung der Bürger über sinnvolle Energieanwendung wird ebenso zu wichtigen Aufgaben der Zukunft gehören wie bereits die in der Vergangenheit geübte Bedachtnahme auf den Umweltschutz. Gerade im Bereich der Energieanwendung findet der Energiekonsument häufig informierte Ratlosigkeit vor. Hier hat die Elektrizitätswirtschaft die große Chance, mit Information und Beratung direkt einzugreifen und statt Energieversorgung Energieservice anzubieten.

Umweltschutz ist sicherlich auch eine wichtige Aufgabe der Elektrizitätswirtschaft. In den letzten Jahren seit 1981 wurden rund zehn Milliarden Schilling für Umweltschutz bei Kraftwerksbauten von der österreichischen E-Wirtschaft investiert.

Wirksamer Umweltschutz wird ohne den massiven Einsatz moderner Technologie und sauberer Energie nicht möglich sein. Es kann und darf daher keine unüberwindlichen Gegensätze zwischen Ökologie, Technik und Elektrizitätswirtschaft geben. Die Aufgaben der Zukunft müssen gemeinsam von den interessierten Gruppen bewältigt werden. Diesen Weg zu beschreiten, wird von allen Seiten ein Umdenken und Entgegenkommen verlangen. Er muß aber beschritten werden, weil es sonst keine Alternative gibt.

Der Autor ist Generaldirektor der 00. Kraftwerke AG.

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